„When you walk…🎶“
Wenn die berühmteste Hymne der Welt an der Kop angestimmt wird, ist Gänsehautstimmung unweigerlich vorprogrammiert. Die Liverpooler Band Gerry & The Pacemakers veröffentlichte im Jahr 1963 das Lied „You’ll Never Walk Alone“, das sofort den ersten Platz der britischen Charts erreichte. Im selben Jahr kam der Song ins ‚Anfield‘ und erlangte direkt Beliebtheit bei den Fans. Ein emotionaler Song, der automatisch mit einem der größten Vereine des Weltfußballs, dem FC Liverpool, verbunden wird. Ein Verein, der zahlreiche Erfolge und Tradition vorzuweisen hat. Ein Verein mit besonderen Werten.
Nach knapp drei erfolgreichen Jahren mit Rekordtrainer AsDoZer, der den Klub 2022 ins CL-Finale führte, 2023 den FA Cup Sieg nach Hause brachte und zuletzt 2024 den Carabao Cup Erfolg zum Abschied einheimste, verlässt der Coach die Premier League in Richtung Norden nach Bodø, um ein neues, spannendes Kapitel in Norwegen aufzuschlagen. Die Mannschaft hat seinem ehemaligen Coach vieles zu verdanken, denn in seiner Führung wurden Mannschaft und Verein zusammengeschweißt und die zwei nationalen Titel nach langer langer Zeit wieder gewonnen.
Sein Nachfolger ist ein Trainer, der die Premier League bereits kennt und Erfahrung bei den Tottenham Hotspur vorweisen kann. Mit Demut, aber auch Stolz und großer Vorfreude wird Coach Babakinho bei den ‚Reds‘ anheuern. Seine offensive Spielphilosophie passt perfekt zum Verein. Meisterschaften und ein FA Cup Erfolg konnte der Trainer bereits bei den Spurs gewinnen; das gleiche Ziel – nationale Titel zu gewinnen – sollte also auch in Liverpool der Anspruch sein. International möchte man ebenfalls wieder ein gewichtiges Wort mitreden. Dazu wurde er gleich von den Sky Premier League Experten Florian Schmidt-Sommerfeld und Mladen Petric befragt:
Schmidt-Sommerfeld: „Hallo Babak, und zunächst Glückwunsch zur neuen Stelle bei den Reds. Wir dürfen dich doch hoffentlich duzen?“
Babak: „Hallo, ja, selbstverständlich. Ich bin ja mittlerweile kein Neuling mehr in England.“
Petric: „Ja, grüß dich. Erzähl uns doch mal, wie es zur Kontaktaufnahme mit Liverpool kam und was der ausschlaggebende Punkt für den Wechsel von den Spurs zu den Reds war.“
Babak: „Zunächst einmal möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal für die wirklich schöne Zeit bei Tottenham bedanken. Die Mannschaft hat es mir von Tag eins sehr leicht gemacht, mit ihr zu arbeiten, und vor allem die Zusammenarbeit mit meinem ehemaligen Kapitän Son, der eine Legende bei den Spurs ist, war beispiellos. Der erste Kontakt entstand gegen Saisonende der vergangenen Spielzeit. Der Verein wurde über den Abgang von Trainerlegende Alex informiert, der wiederum den Kontakt zu mir herstellte und die möglichen Konstellationen mit mir besprach. Es kam schnell zu einem vertrauensvollen Gespräch, und es war klar: Verlasse ich die Spurs, gibt es in England nur einen Verein, der noch reizvoll wäre. Der FC Liverpool war daher eine leichte Entscheidung für mich. Denn auch klar war, dass Tottenham mit HerB ebenfalls eine Trainerlegende in der Pipeline hatte, die ihren Herzensverein nach fünf Jahren wieder übernehmen würde. Eine Win-Win-Situation für alle Parteien.“
Schmidt-Sommerfeld: „Klingt wie eine Traumstory, die für alle ein Happy End fand. Ich knüpfe noch einmal an Mladens Frage an: Was war der ausschlaggebende Punkt? War es die Größe des Vereins oder doch das höhere Gehalt? An Erfolgen mangelte es bei den Spurs ja nicht.“
Babak: „Wer mich kennt, weiß, dass es mir nicht ums Gehalt geht. Hier in England verhungert man bekanntlich nicht. Es ist einfach die Strahlkraft des Vereins, die Wucht der Fans und der Hunger nach Erfolgen. Das alles passt in der Gesamtkonstellation. Von daher war die Entscheidung für mich leicht.“
Petric: „Du hast die Strahlkraft des Vereins angesprochen – gab es denn keine anderen Angebote aus dem Ausland, die dich gereizt hätten?“
Babak: „Doch, es gab mit Sicherheit das ein oder andere interessante Angebot. Aber wenn man beim FC Liverpool anheuert, möchte man sich kaum noch mit anderen Vereinen auseinandersetzen, bei allem Respekt vor den teilweise großen Namen. Es gibt für mich nur noch einen Verein in Spanien, bei dem ich niemals Nein sagen würde. Aber hier sehe ich ein langfristiges Projekt vor mir und freue mich unheimlich auf die kommenden Aufgaben.“
Petric: „Wie soll dieses Projekt aussehen?“
Babak: „In jedem Spiel die offensive Spielidee beibehalten. Dem Gegner das eigene Spiel aufzwingen und niemals vom Plan abweichen. Es gibt sicherlich Momente, in denen man im Spiel etwas anpassen muss – dafür ist die Premier League von zu hoher Qualität. Aber die Philosophie meinerseits und die des Vereins stimmen überein, und deshalb bin ich hier und habe auch einen langfristigen Vertrag unterschrieben.“
Petric: „Du sprichst von einer offensiven Spielidee. Das Spielermaterial gibt ja vor allem in der Offensive viele Möglichkeiten. Ist das System bereits implementiert?“
Babak: „Ich werde jetzt keine näheren Auskünfte über meine Spielsysteme rausplaudern, die Idee ist aber, den Offensiven so viele Freiheiten wie möglich zu geben, um ihre Wucht frei zu entfalten. Es wäre vermessen einem Mo (Salah), der nahezu alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, zu erzählen, was er zu tun hat. Diesen speziellen Spielern muss man einfach die Freiheiten geben."
Schmidt-Sommerfeld: „Und wie sieht das Ziel die Champions League nach Anfield bringen aus?“
Babak: „Das ist erstmal kein Thema. Langfristig möchte man sicherlich um die europäische Krone mitspielen, aber in dieser Saison steht die Europa League an, und darauf freuen wir uns ebenfalls!“
Petric: „Die Gunners haben ja auch einen Wechsel auf der Trainerbank vorgenommen. Experten sprechen von einem Zweikampf zwischen Arsenal und Liverpool. Siehst du das genauso?“
Babak: „Ja, Gaunadios ist mir bestens bekannt. Ein guter Kollege, mit dem ich schon einige packende Duelle hatte. Seine Spielidee ist ebenfalls unverkennbar, und sicherlich wird er die Gunners spielerisch auf ein neues Niveau heben. Ich freue mich schon mit ihm in einer Liga zu duellieren, der gegenseitige Respekt ist da groß. Man darf aber auch die neuen Trainer bei United und Newcastle mit Benschamein und JK7 nicht unterschätzen. Auch Kuba mit Manchester City, die qualitativ nochmals einen Sprung nach vorne gemacht haben, wird in dieser Saison sehr gefährlich sein. Und mit Aufsteiger Leicester und ihrem Trainer Majestro Mo gibt es einen weiteren Verein, den ich oben mit anseh, West Ham hat gut eingekauft und Celo_Bration geholt...es wird eine lange, intensive, aber bestimmt auch spannende Saison. Darauf freuen wir uns alle!“
Schmidt-Sommerfeld: „Babak, danke dir für das Interview und viel Erfolg in der neuen Saison. Hast du noch letzte Worte an die Fans zu den Saisonzielen?“
Babak: „Danke euch. Wir möchten um alle Titel mitspielen. Das heißt die Marschroute ist klar: Meisterschaft, beide nationale Pokale und die Europa League.“
Petric: „Ein Statement. Viel Erfolg dabei!“