R- Herr Westermann, es tut mir Leid, das so sagen zu müssen, aber ich habe selten einen so unverdienten Kantersieg gesehen.
L- Ja, da haben Sie auf jeden Fall Recht. Wir haben über 90 Minuten kaum ins Spiel gefunden, schaffen es hier trotzdem sehr hoch zu gewinnen.
R- Die ersten 40 Minuten katastrophal.
L- Leider ja. Man hat gemerkt, dass sich Chelsea hier für die sehr hohe 5:1 Niederlage im Hinspiel revanchieren wollte. Direkt 8 Spieler in der gegnerischen Hälfte, mit David Luiz und Kante zwei starke Ballverteiler, aber irgendwie haben wir es geschafft, zu verteidigen. Nach 35 Minuten circa endete dann diese Drangphase, wir konnten uns durch zwei Angriffe befreien. Beide fanden den Weg ins Tor.
R- Wie wichtig war es, vor der Pause diese Treffer zu erzielen?
L- Psychologisch sehr wichtig. Wir wissen, was wir können und haben das vor der Pause stark gezeigt. Darauf wollten wir dann in Halbzeit 2 aufbauen.
R- Sie sagen "wollten". Sie haben es nicht wirklich geschafft.
L- Chelsea wirkte unbeeindruckt von diesen Treffern, spielten den Feuerwerks-Fußball weiter, der Erfolg kam dann durch das Tor von Hazard.
R- Waren Sie dann am Zittern?
L- Ja, ich dachte, wir würden jetzt einbrechen. Habe deshalb Ogbonna gebracht, um in der Abwehr für Ruhe zu sorgen. Der hat 15 Minuten sehr stark gespielt, das gefiel mir.
R- Kurz vor Schluss erneut zwei starke Konter und deshalb gewinnt man hier so hoch.
L- Mir war klar, dass das Spiel nicht 2:1 ausgeht. Chelsea erhöhte von Minute zu Minute die Riskikobereitschaft. Nach einem wichtigen Befreiungsschlag kontern wir zur Entscheidung. Chelsea dann am Boden und wir sorgen für den Schlusspunkt.
R- Was wollen Sie ändern?
L- Wir dürfen uns nicht so einfach an die Wand spielen lassen. Heute haben wir sehr viel Glück gehabt, aber das kann auch mal in die Hose gehen.