Airtricity League Premier Division, 7 Spieltag, 14.11.2025 20:44:03

Reporter: Rokko, 1:2 gegen Waterford, eine Niederlage, die weh tut – aber wenn man das Spiel als Ganzes betrachtet, dann war das ein Duell auf Augenhöhe. Ihr Trainerkollege blacksacki hat nach der Partie gesagt: „War sehr knapp, eigentlich ein Unentschieden-Spiel” Wie sehen Sie es?
Rokko: Ich kann mich dieser Einschätzung ehrlich gesagt anschließen. Das war ein Spiel, das in viele Richtungen kippen konnte. Zwei Teams, die sich nichts schenken, beide mit einer klaren Idee, beide mit hoher Intensität. Es war von der ersten Minute an spürbar, dass hier und heute kein Ball einfach herschenkt wird. Ein ständiges hin und her, keine Phase, in der das Spiel verflachte oder jemand das Tempo rausnahm. Genau deshalb fühlt sich die Niederlage bitter an – aber sie ist erklärbar. Waterford war in den entscheidenden Momenten einfach abschlussstärker, klarer im Kopf. Und wenn du gegen eine Mannschaft spielst, die aktuell diesen Killerinstinkt hat, dann musst du nahezu fehlerfrei sein.
Reporter: Sligo hatte direkt zu Beginn eine große Chance. Wie sehr hat dieser vergebene Abschluss das Spiel beeinflusst?
Rokko: Der hätte uns natürlich enorm geholfen. Es war eine hundertprozentige Torchance – und gleichzeitig ein Moment, der das Spiel sofort öffnen kann. Wenn wir da das 1:0 machen, reden wir hier wahrscheinlich über eine ganz andere Dynamik. Denn so ein früher Treffer verändert das gesamte Momentum - der Gegner muss reagieren, wir können kontrollierter spielen, die Räume verschieben sich. Aber der Ball geht nicht mal aufs Tor – und dann ist es eben so. Es ist kein Vorwurf an den Spieler, das passiert. Aber es zeigt, wie eng solche Spiele sind. Ein einziges Detail kann die Richtung komplett verändern. Danach war die Partie total ausgeglichen.
Reporter: Waterford geht dann in der 41. Minute in Führung. Wie haben Sie diese Phase erlebt?
Rokko: Es war eine dieser Szenen, die sich im modernen Fußball schnell entwickeln. Ein guter Lauf, ein sauberer Ball, ein eiskalter Abschluss. Das ist die Qualität, die Waterford aktuell auszeichnet. Sie brauchen keine fünf Chancen. Eine halbe reicht ihnen bereits, um dir weh zu tun. Coyle steht da natürlich symbolisch für diesen Trend. Er ist eiskalt, hat diesen Tunnelblick im Strafraum, und er nutzt die Situationen, bevor du komplett sortiert bist. Trotzdem muss ich sagen, auch nach dem Gegentor sind wir ruhig geblieben. Kein Chaos, keine Hektik. Wir wussten, dass wir zurückkommen können.

Reporter: Und das sind Sie – durch Owen Elding.
Rokko: Ja, das war wichtig. Elding hat wieder einmal gezeigt, warum er ein absoluter Schlüsselspieler für uns ist. Dieser Treffer war nicht nur der Ausgleich, sondern auch ein Signal an die Mannschaft. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel völlig offen, beide Seiten haben sich nichts geschenkt. Es waren wenige Abschlüsse, aber die Qualität der Angriffe war hoch, weil beide Abwehrreihen brutal stark standen. Und genau deshalb war es so wichtig, dass Elding mit dieser Entschlossenheit zum Abschluss kommt. Das war genau das Zeichen was wir gebraucht haben zu dieser Phase des Spiels!

Reporter: Doch nur neun Minuten später schlägt Coyle erneut zu. Das 1:2 – wieder eiskalt.
Rokko: Genau. Und da sind wir wieder beim Thema Effizienz. Waterford braucht nicht viel, um Spiele zu gewinnen. Sie haben diese Ruhe im letzten Drittel, diese Schärfe im Abschluss. Coyle hat beide Abschlüsse überragend vollendet. Da kann man wütend sein, und ja – es frisst einen kurz an. Aber man muss es auch anerkennen. Es war kein Geschenk, kein Zufall, sondern Qualität. Wir hatten ähnlich gute Ansätze, aber der letzte Punch hat gefehlt. Das ist der Unterschied an so einem Abend.
Reporter: Sie haben angesprochen, dass die Abwehrreihen auf beiden Seiten stark waren. Wie ordnen Sie dieses Defensivspiel ein?
Rokko: Es war beeindruckend, wie wenig echte Torchancen wir zugelassen haben – und wie wenig Waterford zugelassen hat. Das klingt bei drei Toren vielleicht komisch, aber es war defensiv ein hochklassiges Spiel. Viele gewonnene Zweikämpfe, gute Staffelungen, enge Räume. Es gab kein langweiliges Ballgeschiebe, sondern immer wieder schnelle Umschaltmomente, mutige Vertikalpässe und trotzdem kaum klare Abschlüsse. Das zeigt, wie hart gearbeitet wurde – auf beiden Seiten.
Reporter: Waterford bleibt mit blacksacki damit weiter so etwas wie das Kryptonit für Ihre Mannschaft.
Rokko: (lacht) Ja, im Moment sieht es tatsächlich so aus. Sie sind schwer zu bespielen, sie bestrafen jeden Fehler und sie bleiben gnadenlos konsequent. Aber das gehört dazu. Du brauchst solche Gegner, die dir Grenzen aufzeigen – denn nur so kannst du wachsen. Wir nehmen viel aus diesem Spiel mit, auch wenn es weh tut.
Reporter: Was sagen Sie zur mentalen Verfassung Ihres Teams nach dieser Niederlage?
Rokko: Die Jungs geben nicht auf. Und das ist das Entscheidende. Wir haben ein Team, das leidet, aber nicht zerbricht. Ein Team, das versteht, dass du solche Spiele manchmal verlieren kannst – selbst wenn du eigentlich auf Augenhöhe bist. Wir werden daraus lernen, wir werden weiter arbeiten und wir werden in den kommenden Spielen alles reinwerfen. Diese Mannschaft hat Charakter und genau das macht mich optimistisch.
Reporter: Vielen Dank fürs Interview, Rokko.
Rokko: Danke Ihnen – und Glückwunsch an blacksacki. Es war ein intensives, faires Spiel, das in viele Richtungen hätte kippen können. Der Trainerkollege wird meinerseits enorm geschätzt, nicht nur für sein starkes Spie - sondern auch menschlich! Wir geben nicht auf und versuchen es ihm noch schwerer zu machen, das verspreche ich.
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