Championship, 19 Spieltag, 04.04.2025 15:26:54
Kate Scott: Endlich wieder ein Lichtblick für Plymouth Argyle. Nach drei desaströsen Niederlagen in Folge mit insgesamt 21 Gegentoren gelingt der Mannschaft von Trainer Rokko ein 7:4-Heimsieg gegen Sunderland. Kein fußballerischer Leckerbissen, aber ein echter Befreiungsschlag. Die Fans dürften erleichtert sein, auch wenn viele Fragen bleiben – vor allem in der Defensive.
Jamie Carragher: Ja, man kann sich über drei Punkte freuen, aber ganz ehrlich, dass war wieder ein wildes Spiel. Man gewinnt zwar mit 7:4, aber kassiert erneut vier Gegentore – zu Hause! Das ist einfach zu viel. Und wenn man sich den Spielverlauf anschaut... in der ersten halben Stunde hat man offensiv richtig aufgedreht, das war stark. Aber was danach wieder defensiv passiert ist – das war alles andere als stabil.
Micah Richards: Jamie, ich stimme dir zu, aber lass uns auch die positiven Seiten sehen. Plymouth hat gezeigt, dass sie sich noch wehren können. Nach den heftigen Klatschen gegen Derby County und Hull City war das heute eine wichtige Reaktion. Ryan Hardie war mit drei Treffern der Mann des Spiels, Obafemi mit einem Doppelpack ebenfalls stark. Es gab endlich mal wieder Zusammenspiel, Zug zum Tor und Wille.
Thierry Henry: Aber Micah, wir dürfen nicht vergessen, dass Spiel war trotz des Sieges alles andere als souverän. Sunderland kam immer wieder zurück, verkürzte auf 5:3 und später auf 6:4. Hätte Plymouth heute nicht eine so gut funktionierende Offensive gehabt, dann wäre auch dieses Spiel gekippt. In der Defensive fehlt nach wie vor die Struktur, das Stellungsspiel, das defensive Umschalten – das ist alles stark ausbaufähig.
Kate Scott: Und doch ist dieser Sieg ein kleiner Hoffnungsschimmer, oder? Nach dieser Negativserie war es dringend notwendig, ein Zeichen zu setzen. Früh im Spiel sah es nach einem regelrechten Befreiungsschlag aus – nach 26 Minuten führte Plymouth 5:1. Aber statt das Spiel dann ruhig zu Ende zu bringen, ließ man Sunderland noch einmal unnötig herankommen.
Jamie Carragher: Das ist es, Kate. Diese Mannschaft hat kein Selbstvertrauen in der Abwehr. Sie wirkt hektisch, verunsichert, sobald der Gegner Druck macht. Und was mich stört, dass ist nicht neu. Die Probleme sind bekannt, sie ziehen sich durch die ganze Saison – und es gibt keine klare Entwicklung. Klar, dieser Sieg kann etwas bewirken, aber wir müssen vorsichtig sein. Ein 7:4 ist kein Zeichen von Stabilität, sondern eher ein offener Schlagabtausch.
Micah Richards: Trotzdem muss man sagen, die Reaktion war da. Nach all den Diskussionen um Trainer Rokko, nach dem totalen Kollaps gegen Hull City und Derby County – da hätten heute viele Spieler auch den Kopf hängen lassen können. Aber das haben sie nicht. Offensiv war das heute richtig mutig und durchaus schön anzusehen. Mustapha Bundu, Tymoteusz Puchacz, Michael Obafemi – sie alle haben Verantwortung übernommen.
Thierry Henry: Wenn man etwas Positives aus diesem Spiel mitnehmen kann, dann ist es die Erkenntnis, dass Plymouth noch lebt. Aber dieser Sieg darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass man weiter ein massives Defensivproblem hat. Eliezer Mayenda und Co. hatten zu viele Räume, und das hat sich wieder gerächt.
Kate Scott: Es bleibt also ein Spiel mit zwei Gesichtern. Offensiv stark, defensiv weiter desolat. Doch drei Punkte sind drei Punkte, und für Trainer Rokko war es womöglich ein Spiel, das ihm vorerst den Rücken stärkt. Ob daraus wirklich eine Trendwende entsteht, muss man in den kommenden Wochen sehen – denn eines ist klar, wird die Defensive nicht allmählich stabiler, wird das eine sehr schwere Saison.