Spielinfo

DFB Pokal, 4 Spieltag, 19.02.2024 00:49:58

Ereignisse

10"
0:1
Tor (Schuss) Léo Scienza 4. Tor
16"
1:1
Tor (Schuss) Lars Stindl 5. Tor
26"
1:2
Tor (Schuss) Léo Scienza 5. Tor
45"
2:2
Tor (Schuss) Paul Nebel 1. Tor
82"
2:3
Tor (Schuss) Bastian Allgeier 2. Tor

Spielberichte

SCHWABEN > BADEN => HALBFINALEEE!!!

Sonntag, 18. Februar 2024, 20:06 Uhr. In wenigen Minuten sollte eines der spannendsten und intensivsten Spiele der noch jungen Town-Zeit des SSV Ulm seinen Anfang nehmen, als sich der Trainer des gastgebenden Karlsruher Sportclubs im entspannten Gespräch der beiden Übungsleiter zu einer bemerkenswerten Aussage hinreißen lässt: "Seh schon Basti Allgeier Netzen, der kommt ausem Nachbardorf"..
Wer hätte in diesem Moment ahnen können, dass dieser so locker dahergesagte Satz am Ende dermaßen prophetisch sein würde, und genannter Bastian Allgeier tatsächlich hier seine Farben in die nächste Runde schießt.
Aber der Reihe nach. Das mit Spannung erwartete Baden-Württemberg-Duell zwischen dem KSC und dem SSV Ulm im ausverkauften Wildparkstadion begann zunächst gemächlich, man merkte beiden Teams an, hier keinen Fehler machen zu wollen, und erst einmal Sicherheit im eigenen Ballbesitzspiel zu erlangen. Einen ersten Vorstoß der Ulmer in der dritten Minute wurde am Ende abgeklärt verteidigt, und auch die erste kleinere KSC Chance, ein Kopfball von Burnic, war leichte Beute für Gästekeeper Ortag. Mehr oder weniger im Anschluss daran dann der erste zielführende Angriff der Spatzen: Risch wird auf der linken Seite steil geschickt, nimmt Röser mit, der in zentraler Position Leo Scienza findet, welcher dann noch ein paar Schritte in den Strafraum macht und unhaltbar zur Führung für die Gäste einschießt. Der Außenseiter also vorne, aber Karlsruhe brauchte nicht lange, um zu antworten: Allgeier verliert die Kugel auf Höhe der Mittellinie, Heise nimmt direkt Fahrt auf, legt ab zu Wanitzek, der mit einem überragenden Chipball Stindl bedient, der dann technisch anspruchsvoll mit Links ins lange Eck zum 1:1 trifft. Klasse herausgespielt, da sah man die Qualität des Bundesligisten und seines Trainers aufblitzen. Alles also wieder auf Anfang, und beide Teams spielten nun weiter munter nach vorne. Nur 10 Minuten später gingen die Ulmer erneut in Führung. Wieder war Scienza erfolgreich, diesmal klasse über die rechte Seite vorbereitet, und der Torschütze ließ sich frei auf Höhe des Elfmeterpunktes die Gelegenheit nicht nehmen, auch wenn der Innenpfosten noch mithelfen musste. Der KSC war also wieder gefordert, und die Gastgeber versuchten, mit geduldigem Kombinationsspiel die Lücke zu finden, Ulm stand aber soweit sicher. Bis zur ominösen letzten Minute vor dem Pausenpfiff. Karlsruhe erneut mit gefälligem Kombinationsspiel, der SSV kommt nicht in die Zweikämpfe, schließlich landet die Kugel über Schleusener und Stindl beim eingerückten Nebel, der sich aus gut 14 Metern ein Herz fasst und zum 2:2 einschießt. Dann war Pause, mit einem leistungsgerechten Unentschieden ging es in die Kabinen.
Nach dem Wiederanpfiff ging die erste große Möglichkeit auf das Konto der Ulmer, aber Röser schaffte es (mal wieder) nicht, seine Torflaute zu beenden. Das hätte die erneute Führung sein müssen. In der Folge kippte die Partie aber mehr und mehr in Richtung der Gastgeber. Einen ersten Warnschuss gab Wanitzek in Minute 59 ab, Ortag war auf dem Posten. Immer häufiger schlichen sich Fehlpässe in das Spiel der Spatzen, Zweikämpfe wurden verloren, man kam überhaupt nicht mehr nach vorne. Auch die Einwechslungen von Kastanaras und Jann brachten keine Verbesserung, während Karlsruhe immer öfter zum Abschluss kam, und Keeper Ortag mehr und mehr in den Fokus rückte. In der 69. Minute wäre aber auch er geschlagen gewesen, alleine das Aluminium verhinderte die Führung durch Schleusener. Normalerweise muss er den auch machen, so Trainerkollege Hieger nach der Partie. Bezeichnend für die Offensivbemühungen der Gäste dagegen stellvertretend die 75. Minute, als die Ulmer endlich mal wieder nach vorne kommen, Kastanaras aber mit dem Ball über die Torauslinie dribbelt. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis der KSC hier die verdiente Führung machen würde. Aber dann, ja dann kam der große Auftritt des Bastian Allgeier. Vom eigenen Strafraum weg nahm der Rechtsverteidiger zunächst Jann mit, und rannte in vollem Tempo in Richtung des Karlsruher Tores. Jann dann mit einem Doppelpass höhe der Mittellinie mit Kastanaras, während Allgeier immer noch nach vorne sprintete. Anstatt den Ball in den Lauf zu versuchen, nahm Jann selbst die Beine in die Hand, ließ einen Verteidiger ins Leere grätschen, und flanke genau im richtigen Moment auf den sich nun schon im Strafraum befindlichen Allgeier. Und der AV, hauptberuflich Toreverhinderer, zeigte in diesem Moment seine ganze technische Klasse, nahm den Ball gekonnt mit, und schlenzte das Leder ins lange Eck. 3:2 Führung für Ulm, und inklusive Nachspielzeit nur noch 10 Minuten zu spielen. KSC-Trainer Hieger reagierte umgehend, brachte noch einmal frische Kräfte für die Schlussphase. Doch die Spatzen schafften es irgendwie, dem großen Druck standzuhalten, und retteten den knappen Vorsprung über die Zeit. Am Ende ein vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit schmeichelhaftes Ergebnis, wie auch die Statistiken zeigen. Aber danach fragt in ein paar Tagen niemand mehr.
Somit zieht der SSV Ulm 1846 Fußball also tatsächlich in das Halbfinale des DFB-Pokals ein, und steht damit als Drittligist unter den Top 4 des deutschen Fußballs. Eine bislang überragende (Pokal-)Saison, die gerne noch einen Schritt weiter gehen darf.

GG an Hieger, vielen Dank für das gute und faire Spiel, und viel Erfolg dir weiterhin in der Liga!

Die Statistiken zum Spiel:

Schüsse 11 - 6
xGoals 2,2 - 2,2
Ballbesitz 53% - 47%
Pässe 170 - 114
Passgenauigkeit 90% - 90%
Zweikämpfe(gewonnene) 41(12) - 25(5)

Wer sich's im Re-Live anschauen mag, findet das Video noch eine zeitlang auf meinem Twitch-Kanal (xmatze90x).

Matze90

3

Wieder Viertelfinale: KSC scheitert im Pokal

DFB-Pokal-Viertelfinale: "Um jeden Preis für blau und weiß" zierte die Südtribüne des Wildparkstadions. Die Auslosung hätte schöner nicht sein können. Der badische Karlsruher Sport-Club empfing den schwäbischen SSV Ulm.

Karlsruhe empfing bereits in der ersten Runde einen Drittligisten, denn man konnte die Spielvereinigung aus Unterhaching erst in der 90. Minute Schach-Matt setzen. Danach durfte man schon verfrüht ins Olympiastadion reisen und auch hier sollte der Treffer zum 1:3 Endstand erst in der Schlussphase fallen. Im Achtelfinale bekam man dann die Wölfe zugelost und wusst überhaupt nicht, was auf einen zukommen sollte. Doch mit einer souveränen 4:0 Vorstellung konnte schlussendlich das Viertelfinalticket gebucht werden. Ziel des KSC war es ganz klar nach all den Jahren das erste Mal ins Pokalhalbfinale einzuziehen. Man scheiterte bereits in der Vergangenheit im Viertelfinale am FSV Zwickau unter Greenmango und wollte endlich einen Schritt weiter gehen.

Heute war wieder ein Drittligist im Mantel eines zukünftigen Zweit- und vielleicht sogar Erstligisten, welcher von einem der stärksten User auf Town trainiert wurde, zu Gast. Matze90 war in seiner Geburtsstadt anzutreffen und setzte vor der Saison alle Hebel in Bewegung, um an der Seitenlinie des Neulings zu stehen. Mit einer bemerkenswerten Ausbeute von 63 Punkten aus nur 24 Spielen und nur einer einzigen Niederlage, grüßten die Schwaben vom Platz an der Drittligasonne. Karlsruhe wiederrum rangierte mit 36 Punkten in der Bundesliga in vermeintlich sicheren Gefilden, nachdem man letzte Saison in einem Abstiegskrimi gerade so den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte. So wurde der Ligenunterschied ausgeblendet, denn vermutlich war man hier in der User-Team-Kombination irgendwie auf Augenhöhe.

Aufstellung KSC:

Drewes - Heise (82. Herold), O'Shaughnessy (82. Rapp), Kobald, Brosinski (82. Jung) - Burnic (82. Matanovic), Gondorf - Wanitzek, Stindl (82. Budu), Nebel - Schleusener

Rein in die Partie. Beide Teams sortierten sich erst einmal ein, dennoch sollte es früh zu Highlights kommen. Ein Angriff des SSV Ulm konnte durch wache Innenverteidiger unterbunden werden, während Dzenis Burnic keinen Druck hinter den ersten Kopfball der Partie bringen konnte. In der zehnten Minute gab es dann die Führung für die Grenzstädter, die teamtechnisch, aber definitiv nicht usertechnisch, als Außenseiter galten. Für das Spiel über Außen war der SSV prädestiniert, wobei Leo Scienza am Ende der Nutznießer war und aus rund elf Metern frei einschieben konnte. Der KSC ließ sich aber keineswegs beirren und versuchte das Heimspiel im ausverkauften Wildparkstadion an sich zu reißen. Und auch für die Hausherren war ein Angriff über die linke Seite zielführend. Die Ü30er sollten es richten, so bediente der aufgerückte Heise Marvin Wanitzek. Der Spielmacher hatte das Auge für den einlaufenden Stindl, welcher den hohen Steilpass super mit der Brust verwerten und ins lange Eck donnern konnte - Ausgleich! Doch toretechnisch sollte dies nicht der Schlusspunkt des ersten Durchgangs sein. In der 26. Minute lief der Angriff der Gäste über rechts, Endverbraucher war aber wieder Leo Scienza. Wieder konnte der Torschütze zum 0:1 in der Mitte freigespielt werden, da Daniel Brosinski sich für den falschen Mann entschieden hatte. Mit Hilfe des Innenpfostens schnürte er den Doppelpack und brachte die mitgereisten rund 2000 Ulmer erneut in Extase. Es war nahezu jeder Schuss ein Treffer, den Rest der Partie neutralisierten sich die Mannschaften weitestgehend. Quasi mit dem Pausenpfiff sollte dann aber doch noch der Ausgleich fallen: Die Hauptscorer des KSC, Fabian Schleusener und Lars Stindl, leiteten den Ball schnell weiter, was für Nebels freie Schussbahn sorgte. Nahe der Sechzehnerkante zog die Mainzer Leihgabe ab und erzielte den Treffer zum 2:2 - einem leistungsgerechten Pausenergebnis.

Es war alles für den zweiten Durchgang angerichtet. Dem KSC war nach Wiederanpfiff anzumerken: Heute sollte der nächste Schritt gegangen werden! Doch zuerst musste man eine gute Ulmer Chance überstehen. Rösch konnte am Sechzehner freigespielt werden und eine Rakete Richtung Heimgehäuse abfeuern, Patrick Drewes machte sich aber lang und lenkte das Leder um den Pfosten. Die nachfolgende Ecke sollte nichts einbringen und die Chance sollte als Wachmacher für den KSC fungieren. Bis zur ersten dicken Chance dauerte es aber rund eine Viertelstunde. Eine Heise-Flanke landete auf Schleuseners Kopf, der den Ball mit etwas Glück auf Wanitzek ablegen konnte. Die Fackel des Linksaußen konnte durch Ortag entschärft werden. Ulm zeigte ungewohnte Sicherheiten im Aufbauspiel und die Hausherren ließen den Gästen kaum Luft zum Atmen. Angriffe/Konter wurden bereits im Keim erstickt und spätestens an der Mittellinie war das Leder wieder in badischer Hand (bzw. am badischen Fuß). Der Schlussmann der Schwaben erwischte mehr und mehr ein Sahne(Or)tag und hielt seine Farben im Rennen. Nach einer kurz ausgeführten Ecke hatte der Wildpark dann den Torschrei schon auf den Lippen. Über Stindl und Brosinski landete der Ball im Strafraum bei Schleusener, der geschickt seinen Körper einsetzte und sich so freie Schussbahn verschaffte. Der sonst so sichere Torgarant hatte aber das Glück nicht auf seiner Seite, denn von der Unterkante der Latte hoppelte der Ball aus dem Sechzehner. Und es ging weiter: Über die starke linke Seite konnte dieses Mal Gondorf freigespielt werden, doch der Linksschuss des Kapitäns war etwas zu zentral. Keeper Ortrag konnte nur klatschen lassen, rettete aber in aller höchster Not vor dem nachlaufenden Burnic. Und dann kam der Genickbruch für den KSC. Die Badener waren in der zweiten Halbzeit ein einziges Mal unsortiert und das wusste der Tabellenführer der dritten Liga direkt zu nutzen. Und wer war der Torschütze? Natürlich Basti Allgeier, da konnte man wirklich die Uhr danach stellen. Aus benachbarten Dörfer stammend war Allgeier dem Karlsruher Trainer durchaus ein Begriff. Der junge Gamshurster kombinierte sich mit dem eingewechselten Jann blitzschnell über die rechte Seite. Heise grätschte ins Leere, Kobald stürmte zu ungestüm nach Außen und eröffnete dem gegnerischen Rechtsverteidiger alle Möglichkeiten im Karlsruher Strafraum. Von Jann mit einer Flanke bedient, blieb der geborene Badener und natürlich Ex-Karlsruher cool vor Patrick Drewes und erzielte das 2:3 in der Schlussphase. Beim KSC konnte er sich nie wirklich durchsetzen, jetzt sollte er der Stolperstein werden. Karlsruhe warf mit einem Blockwechsel noch einmal alles nach vorne und erzwang nochmal einen Hochkaräter. Bei bereits abgelaufener Nachspielzeit leitete der eingewechselte Igor Matanovic den Angriff selbst ein. Über den ebenfalls eingewechselten Jung ging es über die rechte Seite, der schlussendlich wieder Matanovic im Strafraum fand. Die Frankfurter Leihgabe hatte eine ähnlich freie Schussbahn wie Schleusener zuvor, benötigte aber viel zu lange zum Abschluss und konnte so im allerletzten Moment noch gestört werden - Abpfiff!

Der (teamtechnisch) kleine SSV Ulm zog somit in das Pokalhalbfinale ein, während der KSC sich für eine bärenstarke zweite Halbzeit nicht belohnen konnte und mal wieder im Viertelfinale scheiterte. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, spielte sich der KSC im zweiten Durchgang teilweise in einen Rausch. Die knapp 25-minütige Drangphase konnte aber mit viel Pech nicht genutzt werden, sodass der Ex-Karlsruher Allgeier den Dolch mit dem letzten guten Vorstoß der Ulmer ins Herz der Badener rammen konnte.

Vor der Saison rief man den Pokal klar als Bonuswettbewerb aus, da man sich auf die 40-Punkte-Marke in der Liga konzentrieren wollte. Dennoch hatte man irgendwann Pokalblut geleckt und war nach der bitteren Pille um so niedergeschlagener.

Glückwunsch lieber Matze zum Einzug ins Halbfinale! Wünsche dir noch alles Gute für die weitere Saison und hoffe ich bekomme meine Revanche früher oder später auf dem Platz!

PS: Ich sollte vielleicht aufhören die Torschützen meiner Gegner im Voraus zu callen, passiert öfter... :-D

Hieger95

2

Kommentare

Könnt ihr bitte das nächste Mal eure Berichte detaillierter und noch etwas länger schreiben? Diese Zweizeiler reichen mir noch nicht. Glückwunsch zum HF Einzug Matze 🤝

Babakinho

5

Eine Legende dieser Matze 🫶🏻❤️

Rokko

1

Gibt es dazu auch ein Hörbuch?

SchiSchi2020

6