Spielinfo

Ein Punkt für die Moral: Karlsruhe bleibt unermüdlich

Spieltag Nr.4: Satte drei Niederlagen hagelte es zum Auftakt. Dreimal hätte man aber durchaus etwas mitnehmen können/müssen. So gastierte am heutigen Tage der amtierende Meister des österreichischen Imperiums. In der letzten Saison hatte man zweimal knapp den Kürzeren gezogen, heute waren Punkte aufgrund der Tabellensituation schon fast Pflicht. Es gab eine Änderung im Spiel der Hausherren, der etwas defensivere Dzenis Burnic kam für Tim Rossmann in die Startformation.

Karlsruhe begann ungewohnt nervös und wurde direkt durch hellwache Leipziger bestraft. Nach bereits fünf Minuten tankte sich Xavi Simons außen gegen Philipp Heise durch, sodass eine Ablage in den Rückraum für freie Schussbahn sorgte. Xaver Schlager fackelte nicht lange und donnerte das Leder aus rund elf Metern unter den Querbalken. Die Hausherren benötigen auch anschließend noch eine Anlaufzeit, so war es vor allem der starke Simons, der sich immer wieder über Rechtsaußen durchsetzte. Patrick Drewes verhinderte schlimmeres. Es dauerte rund zwanzig Minuten bis der KSC endlich ins Spiel fand und das dann aber auch richtig. Lars Stindl wurde im Sechzehner freigespielt und verpasste den Ausgleich um haaresbreite - das hätte es sein müssen! Danach mussten sich die Gäste einen kurzen Moment dem Karlsruher Widerstand fügen, sodass auch Fabian Schleusener die dicke Gelegenheit zum Ausgleich hatte. Ab der Schlussphase der ersten Hälfte nahmen dann aber endlich beide Teams vollends am Spiel Teil. RB hatte erneut die Chance zu erhöhen. Mit einem knappen, aber vor allem aufgrund der Anfangsphase verdienten 0:1 ging es in die Katakomben.

Der KSC nahm sich viel vor und startete im zweiten Abschnitt besser. Wieder war es Schleusener, der eine sehr gute Chance nicht verwerten konnte. Das Spiel nahm nun richtig Fahrt auf und ging hin und her. Karlsruhe hatte Simons jetzt im Griff, was allerdings den anderen Spielern zu Gute kam. Nach einer schönen Kombination verzog auch Lois Openda aus der Drehung. In der 78. Minute fiel dann die vermeindliche Entscheidung. Olmo setzte sich gegen O'Shaughnessy durch, welcher allerdings an Herold hängen blieb. O'Shaughnessy, welcher noch im Vollsprint war, rannte Herold blöderweise über den Haufen, sodass der Ball wieder bei Olmo landete, der nur auf Simons weiterleiten musste. Der junge Niederländer ließ sich die Chance nicht nehmen und vollendete aus kurzer Distanz per Außenrist. Doch wer den KSC kennt wusste, dass das Spiel noch lange nicht vorbei war. Man wollte die tolle Moral, die jedes Spiel über 90 Minuten an den Tag gelegt wird, endlich belohnen. Die mitgereisten 21 Dosen-Fans hatten noch nicht einmal richtig Luft geholt, da klingelte es schon hinten. Paul Nebel kreuzte Raum mit einem bärenstarken Antritt und legte anschließend zurück auf Schleusener, welcher dieses Mal mit der feinen Innenseite ins lange Eck vollenden konnte - Anschluss, der Wildpark brannte! Noch rund zehn Minuten Zeit für die Badener den Dosen weh zu tun! Karlsruhe wechselte und das sollte sich lohnen. Der zunächst auf die Bank verbannte Rossmann rannte mit seinen Kollegen zusammen unermüdlich an und wurde kurz vor Schluss auch belohnt. Nach Schleuseners Ballverlust spielte Raum seinen Mitspieler Klostermann an. Der deutsche Nationalspieler stand aber bereits vor dem Pass unter höchstem Druck und es kam wie es kommen musste: Der Klärungsversuch prallte von Wanitzek genau in den Lauf vom eingewechselten Rossmann. Der herausstürmende Gulacsi versuchte noch schlimmeres zu verhindern, doch das Karlsruher Eigengewächs blieb cool und lupfte den Ball lässig in die Maschen - Ausgleich KSC! Und 2:2 lautete auch gleichzeitig der Endstand.

Die Dosen hatten schon alles in der Tasche, doch nach zwei knappen Niederlagen im Vorjahr und drei verhinderbaren Auftaktniederlagen in dieser Saison, konnte der KSC sich zumindest etwas belohnen. Zwölf Minuten vor Schluss noch mit 0:2 hinten und dennoch ein Punkt geholt, was ein Punkt für die Moral!

Aufstellung: Drewes - Heise (75. Herold), O'Shaughnessy, Kobald, Brosinski (75. Jung) - Burnic (63. Rossmann), Gondorf - Wanitzek, Stindl (82. Matanovic), Nebel - Schleusener.

GG an Fläve, wie immer ein bärenstarker Gegner. Die Duelle machen Spaß, auch wenn das 2:2 sehr bitter für dich war. Unentschieden ist denke ich ok mit leichter Tendenz Sieg Leipzig. Alles Gute und bis zum Rückspiel!