Spielinfo

Credit Suisse Super League, 33 Spieltag, 08.11.2025 22:30:24

Ereignisse

26"
0:1
Tor (Schuss) Brighton Labeau 22. Tor
31"
1:1
Tor (Schuss) Joël Almada Monteiro 5. Tor
39"
2:1
Tor (Schuss) Chris Bedia 24. Tor
72"
3:1
Tor (Schuss) Chris Bedia 25. Tor
79"
3:2
Tor (Schuss) Brighton Labeau 23. Tor
90"
Gelb Leonardo Bertone 1. Gelbe Karte

Spielberichte

Das nächste große Duell in der Credit Suisse Super League stand an – und was für eines! Der BSC Young Boys empfing den FC Thun zum Berner Derby. Ein Spiel, das schon im Vorfeld für reichlich Gesprächsstoff sorgte. Zwei Mannschaften, zwei völlig verschiedene Ausgangslagen – und doch die gleiche Leidenschaft für den Fußball. Bern, die Topmannschaft der Liga, zu Hause im Wankdorf, wo sie selten Punkte liegen lassen. Thun, die unbequemen Gäste aus dem Berner Oberland. Alles angerichtet also für einen dieser magischen Fußballabende, bei denen man schon beim Einlaufen der Teams spürt - hier liegt etwas in der Luft.

Die Sonne war längst untergegangen, das Flutlicht warf seinen hellen Schein über das perfekt gepflegte Grün – und die Fans machten sich lautstark bemerkbar. Gelb und Rot-Weiß, Farben, die das Stadion füllten. Auf der einen Seite die lautstarken YB-Anhänger, die mit Trommeln und Gesängen ihre Mannschaft nach vorne peitschten. Auf der anderen Seite die treuen Thuner Fans, klar in Unterzahl, aber umso leidenschaftlicher. Sie wussten: Wenn ihre Mannschaft heute an die letzten Leistungen anknüpft, ist hier was drin. Und genau so begann Thun! Vom Anpfiff weg hellwach, aggressiv in den Zweikämpfen, ballsicher im Spiel nach vorne. Trainer Rokko hatte seine Jungs gut eingestellt - in erster Linie sollten keine unnötigen Aufbaufehler passieren. Abwarten, sichere Pässe und kein Respekt vor dem großen Namen – Thun suchte den Weg zum Tor langsam, aber mit dem großen Ziel vor Augen hier und heute in Führung zu gehen. Man spürte regelrecht, dass Young Boys Bern überrascht war von der Herangehensweise. Thun gewann die zweiten Bälle, spielte schnörkellos nach vorne und zeigte, dass sie hier nicht nur mitspielen, sondern gewinnen wollten.

In der 26. Minute war es dann soweit: Brighton Labeau – einmal mehr der Mann für die wichtigen Tore! Nach einem schnellen Umschaltmoment setzte sich Thun stark über die Seite durch, eine genaue Hereingabe in die Mitte – Labeau antizipiert perfekt, steht goldrichtig und schiebt eiskalt ein. 0:1! Jubel im Gästeblock, pure Emotion, pure Freude! Ein verdienter Lohn für eine richtig starke Anfangsphase.

Doch die Freude währte nicht lange. Praktisch im Gegenzug kam Bern mit ihrer ersten echten Torchance zum Ausgleich. Joël Almada Monteiro setzte sich durch, zog in den Strafraum und traf präzise ins Tor– 1:1 in der 31. Minute. Bitter für Thun, denn eigentlich war man super positioniert, stand kompakt, verschob klug – und doch reichte dieser eine Moment, dieser eine kleine Wimpernschlag Unachtsamkeit, um das Spiel wieder offen zu gestalten.

Danach entwickelte sich ein richtig gutes, intensives Spiel. Beide Mannschaften mit offenem Visier, Thun mit mehr Ballbesitz, Bern mit der gefährlicheren Spielweise in der Tiefe. Es war ein Duell auf Augenhöhe, das von kleinen Details lebte. Doch kurz vor der Pause schlug Bern erneut zu. In der 39. Minute war es Chris Bedia, der nach einem schnellen Angriff über mehrere Stationen eiskalt vollendete – 2:1 für YB. Thun war bedient, denn eigentlich hatte man bis dahin ein richtig starkes Auswärtsspiel gezeigt.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel zunächst ausgeglichen. Thun versuchte, das Tempo zu kontrollieren, Bern hingegen lauerte auf Umschaltmomente. Immer wieder suchte man Labeau, der mit seiner Wucht die Abwehr von YB immer wieder vor Probleme stellte. Doch dann, in der 72. Minute, fiel das 3:1. Wieder war es Chris Bedia, der blitzschnell reagierte und die Kugel über die Linie drückte. Der Jubel im Wankdorf war riesig – die Hausherren schienen auf Kurs.

Doch wer dachte, Thun würde sich geschlagen geben, der täuschte sich gewaltig. Ganz im Gegenteil: Die Mannschaft zeigte Charakter, Moral und Leidenschaft. Man spürte, dass sie sich nicht mit einer Niederlage abfinden wollten. Nur sieben Minuten später – die 79. Minute – war wieder Brighton Labeau zur Stelle! Eine klasse Kombination durchs Mittelfeld, ein präziser Pass, schlaue Laufwege und Labeau vollstreckte mit all seiner Routine. 3:2 – plötzlich war wieder alles offen!

In den Schlussminuten ist dann nicht mehr viel passiert, Thun kam nicht mehr so wirklich zu Torgelegenheiten. Bern wollte nichts mehr reskieren, spielte es clever runter. Jeder Zweikampf wurde gefeiert, jeder Ballgewinn bejubelt. Das Spiel hatte alles, was man sich von einem Derby wünscht: Emotion und Drama. Die Spannung war greifbar. Doch am Ende blieb es beim 3:2 für die Gastgeber. Bern jubelte über drei wichtige Punkte – Thun hingegen musste sich mit viel Applaus, aber ohne Zählbares auf die Heimreise machen.

Und das Fazit? Ein Spiel, das eigentlich keinen Verlierer verdient hatte. Bern am Ende der etwas glücklichere, aber nicht unverdiente Sieger – denn sie nutzten ihre Chancen eiskalt. Thun jedoch zeigte erneut, dass man mit den Großen der Liga absolut mithalten kann. Die Spielanlage stimmt, die Moral sowieso, und mit einem Stürmer wie Brighton Labeau in dieser Form wird es für jeden Gegner schwer.

Die Mannschaft verlässt das Wankdorf zwar ohne Punkte, aber mit erhobenem Haupt. Wieder ein starkes Spiel, wieder viel Leidenschaft, wieder das Gefühl: Hier wächst etwas zusammen. Und wenn man so weitermacht, dann werden solche knappen Spiele bald auf die andere Seite kippen. Der FC Thun bleibt also ein Gegner, mit dem man immer rechnen muss – und ein Team, das Woche für Woche zeigt, dass Fußball mehr ist als nur Ergebnisse.

Rokko

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