DFB Pokal, 1 Spieltag, 06.07.2025 22:27:56
DFB-Pokal, die erste Runde – schon so oft hat man erlebt, dass sich Favoriten oder ambitionierte Teams bereits zu Beginn der Reise aus dem Wettbewerb verabschieden mussten. Gerade in Deutschland hat der Pokal seine ganz eigenen Gesetze, wie man so schön sagt – und das nicht ohne Grund. Die Historie ist voll von Überraschungen, von Underdog-Triumphen, von dramatischen Elfmeterschießen und unvergesslichen Pokalnächten. Wer hier mitspielt, der weiß, schon in Runde eins ist alles möglich. Es kann ganz schnell vorbei sein – egal wie gut die Vorbereitung lief, egal wie stark der Kader ist. Man war also gewarnt. Für den 1. FC Heidenheim war das Ziel klar formuliert - der Weg sollte möglichst bis ins Viertelfinale führen – ein großes Ziel, keine Frage, doch nicht unrealistisch, wenn man die Entwicklung des Vereins in den letzten Jahren betrachtet. Heidenheim ist unter seinem vorherigen Coach Diaginho gereift, hat sich etabliert und will jetzt auch im Pokal eine Duftmarke setzen. Doch gleich zum Auftakt wartete mit dem SC Freiburg ein echter Brocken. Eines der schwereren Lose im Topf. Doch auch in Freiburg wird man nicht gerade gejubelt haben, als Heidenheim als Gegner gezogen wurde. Die Gastgeber sind zu Hause in der Voith-Arena ein unangenehmer Gegner, leidenschaftlich, kompakt und mit Fans im Rücken, die das Stadion in einen kleinen Hexenkessel verwandeln können. An diesem Abend war die Stimmung bereits vor dem Anpfiff elektrisierend. Die Flutlichtmasten warfen ihr grelles Licht über den perfekt gepflegten Rasen, ein leichter Sommerwind zog durch das Stadion, und auf den Rängen war eine fast greifbare Vorfreude zu spüren. Als dann beide Mannschaften unter lautem Jubel einliefen, war klar - heute, da wir die Hütte brennen!Alle hatten Lust auf diesen Pokalabend – Spieler, Trainer, Fans. Es lag etwas in der Luft. Und das Spiel begann vielversprechend für den FCH. Die Heidenheimer traten mutig auf, setzten früh Akzente, attackierten hoch und zeigten keinerlei Angst vor den Gästen. Man übernahm die Kontrolle, gewann wichtige Zweikämpfe im Mittelfeld und kombinierte sich immer wieder in gefährliche Zonen. Doch dann, in der 24. Minute, der Schock: Ein weiter Ball in die Tiefe, Adamu startet durch, Mainka hinterher. Der Kapitän – zuverlässig, stark im Stellungsspiel – musste alles riskieren, doch in diesem Moment war er einen Tick zu spät. Das Tackling ging schief, Adamu wäre frei durch gewesen, und der Schiedsrichter zückte ohne zu zögern die Rote Karte. Unterzahl, nach nicht einmal einer halben Stunde – der denkbar ungünstigste Verlauf.
Viele dachten nun - das war’s. Doch Heidenheim zeigte Charakter. Anstatt sich zurückzuziehen, spielte die Mannschaft weiter mutig nach vorn – und wurde belohnt. Marvin Pieringer war der Mann der ersten Halbzeit, traf zweimal sehenswert und brachte seine Mannschaft mit 2:0 in Front. Dazwischen trug sich Honsak ebenfalls in die Torschützenliste ein – ein 3:0 zur Pause in Unterzahl! Das ist nicht alltäglich, das ist Pokalromantik pur. Doch damit nicht genug: Trainer Rokko wechselte offensiv, brachte mit Zivzivadze, Paul Wanner und Scienza frische Kräfte. Und diese brachten nochmal Feuer. Budu Zivzivadze traf doppelt, erneut Honsak legte nach – der FCH spielte sich in einen Rausch. Freiburg verkürzte zwar durch Adamu, aber am Ende stand es 6:2 – ein Ergebnis, das keiner erwartet hatte. Nach dem Platzverweis hatte man mit einem offenen Schlagabtausch gerechnet, vielleicht mit einem unglücklichen Ausscheiden. Doch es wurde ein magischer Abend, an dem einfach alles funktionierte. Einer dieser Pokalmomente, die man nicht vergisst.
Danke für ein wirklich spannendes Spiel, nach den Spielen in Polen die man zuvor gegeneinander absolvierte, freute man sich auf ein Wiedersehen. Dir alles Gute beim SC und bis vielleicht bald wieder :)
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