Spielinfo

Karlsruhe kämpft sich durchs Oberhaus

Spieltag Nr.10: Die Wölfe empfingen den KSC und hatten zuhause die Chance auf die Tabellenführung. Der von den Experten neu ausgerufene Kandidat für die ECL wollte hier etwas mitnehmen, doch man spürte immer mehr die Unterlegenheit des Teams. Der KSC wollte defensiv kompakter stehen, so fing Dzenis Burnic für Tim Rossmann an.

Karlsruhe war von Anfang an mit verteidigen beschäftigt. Wolfsburg rannte mit den Speedern an, doch der KSC verteidigte weg, was wegzuverteidigen war. Die ersten Chancen der Wölfe ergaben sich aus Standards, so hatten Kobald und O'Shaughnessy große Probleme die Flanken auf den ersten Pfosten zu klären. Patrick Drewes lenkte die Kopfbälle aber alle über die Latte. Karlsruhe schnupperte immer mal wieder in der gegnerischen Hälfte, doch sogar der schnelle Schleusener wurde mühelos abgelaufen. Dann hatte der VFL die erste dicke Chance aus dem Spiel heraus. Lovro Majer wurde auf die Reise geschickt und umkurvte im richtigen Moment Drewes, doch Daniel O'Shaughnessy roch den Braten und kratzte das Leder von der Linie. Nach unverständlichen Fehlpass von Heise hatte Tiago Thomas noch die Großchance, doch wieder war Drewes auf der Hut. Mit einem glücklichen, aber kämpferisch nicht unverdienten 0:0 ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel ereilte den KSC ein schnelles Schicksal. Gute Verteidigung hin oder her, binnen sieben Minuten stellten die Wölfe die Weichen auf Sieg. Lovro Majer band zunächst Cerny an der Sechzehnerkante mit ins Spiel ein, der Wanitzek von hinten mit Ball abgrätscht. Das Leder rollte zu Wimmer weiter, welcher im richtigen Moment auf Svanberg querlegte - 1:0. Kein böser Wille von Cerny und vermutlich auch eine "Passgrätsche", dennoch hätte man hier durchaus auf Foul plädieren können. Wolfsburg nutzte die Gunst der Stunde, so war es wieder Majer der einleitete. Über den pfeilschnellen Tomas, der sich gleich gegen drei Verteidiger durchsetzte, landete der Ball wieder bei Svanberg. Doppelpack für den zentralen Mittelfeldspieler. Karlsruhe musste etwas tun und Karlsruhe tat etwas. Mit mehreren Wechseln und offensiv mutigerer Spielweise hielt man nun dagegen und wurde auch in der 74. Minute belohnt. Der eingewechselte Herold marschierte über Außen in den Sechzehner und fand im richtigen Moment den ebenfalls eingewechselten Matanovic. Dieser löste sich optimal gegen Lacroix und schob aus kurzer Distanz ein - Anschluss KSC! Es keimte nochmal Hoffnung bei den ca. 1500 mitgereisten Gästefans auf, doch diese hielt leider nur vier Minuten. Karlsruhe war zu zielstrebig und spielte plötzlich eine 5gg4-Unterzahlsituation hinten. Wolfsburg spielte es klasse raus, denn Cerny legte ab in den Rückraum und der Doppeltorschütze Svanberg leitete perfekt für Lovro Majer weiter. Christoph Kobald war press am Mann, dennoch konnte sich der Kroate einfach aufdrehen und aus kurzer Distanz Drewes überwinden. Ärgerlicher Gegentreffer für den KSC. Man setzte jetzt natürlich alles auf eine Karte und wurde noch zweimal bitterböse bestraft. In der 80. Minute gab es eine menge Platz für die Hausherren, sodass Majer von der Grundlinie nur noch querlegen musste - 4:1 durch Tiago Thomas. Karlsruhe rannte nochmal an, doch ein weiterer Konter sollte noch zu einem weiteren Tor führen. Patrick Wimmer war über Außen durch und marschierte in den Strafraum. Daniel O'Shaughnessy, welcher ein klasse Spiel ablieferte, grätschte den Ball im richtigen Moment ins aus ab. Alle rechneten mit einem Eckball, plötzlich gab es den Pfiff? Mit großer Verwunderung und einem in Rage tobenden Christian Eichner zeigte Schiedsrichter Sven Jablonski auf den Punkt. Der Trainer der Gäste sah samt Torwarttrainer Markus Miller die gelbe Karte. Majer legte sich den Ball verwundert auf den Punkt, auch aus dem Kölner Keller gab es keine Einwände. Doch der Kroate ließ sich nicht beirren und erzielte das 5:1. Drewes hatte die Ecke und konnte den Einschlag warum auch immer trotzdem nicht verhindern.

Am Ende eine böse Klatsche für den KSC. Wolfsburg hatte viele Chancen, doch durch den Aufwand den die Gäste hier betrieben hatten und die Leidenschaft mit der verteidigt wurde, war das Ergebnis dann irgendwie doch zu hoch.

Der Tour-Manager hatte sich erst einmal Urlaub genommen, denn stand jetzt wusste man nicht ob die Reise zukünftig in (15-17) andere Städte ging, oder ob man nochmal mit den bislang gewohnten Stadien planen konnte.

GG an Juli, sehr stark gespielt mit vielen Chancen. Alles Gute und bis zur Rückrunde.