Spielinfo

Spektakel in Heidenheim!

Spieltag Nr.10: Der KSC fällt momentan wieder in alte Gewohnheiten zurück. Die defensive Stabilität der letzten Saisons ist nicht mehr gegeben, sodass jedes Spiel ein Ritt auf Messers Schneide ist. Am heutigen Tage war der Mitaufsteiger des 1. FC Heidenheim zu Gast. Man wusste sich zu schätzen und erlebte in der vergangenen Spielzeit zwei starke Spitzenspiele, sodass man auch heute wieder voll motiviert war.

Das Spiel begann direkt mit einem Dämpfer für die Hausherren. Im Mittelfeld wurde Jerome Gondorf freigespielt. Der Karlsruher Kapitän fand keine Anspielstation, marschierte etwas nach vorne und donnerte dann einen Linksschuss a la Roberto Carlos in Richtung Kevin Müller, sodass der Schlussmann nur noch hinterher schauen konnte, wie der Ball von der Unterkante der Latte über den Innenpfosten im Tor einschlug. Was für eine Hütte des 34-jährigen! Die Hausherren waren keineswegs beeindruckt und zogen sofort ihr gewohntes Spiel auf. Der KSC wurde tief in der eigenen Hälfte massiv unter Druck gesetzt. Die Badener benötigten Nerven aus Stahl um zu verteidigen und auch für den Spielaufbau. Nach 18 Minuten gelang den Schwaben dann allerdings der Ausgleich. Über Busch und Sessa landete der Ball im Rückraum bei Beste, dessen angeschnittener Schuss dann unplatziert im Tor landete. Eigentlich kein Problem für Marius Gersbeck, doch diesen Schuss ließ der gebürtige Berliner passieren. Der KSC war aber offensiv sau gefährlich und begann plötzlich durch die eiskalte Effektivität vor dem Tor zu marschieren. Nach 26 Minuten landete das Leder im Fünfmeterraum bei Schleusener, welcher aus kurzer Distanz abzog und die erneute Führung erzielte. Kevin Müller sah hier ebenfalls nicht gut aus. Die Gäste hatten nun so richtig Rückenwind, ließen kaum noch etwas zu und waren vorne brandgefährlich. Es dauerte bis kurz vor der Halbzeit, bis der KSC erhöhen konnte. Choi legte auf Schleusener ab, welcher aus rund 15 Metern Maß nahm und unhaltbar ins lange Eck schlenzte - 1:3 zur Pause!

Nach dem Seitenwechsel gab es erneut die kalte Dusche für die Hausherren. Und wieder traf "Schleuse". Die Nummer 24 wurde nach einem blitzschnellen Konter tief geschickt und ließ sich die Chance vor dem schwäbischen Schlussmann auch nicht nehmen. Heidenheim schöpfte aber bereits sechs Minuten später Hoffnung, denn Jan Schöppner verkürzte auf 2:4 - und das war ein weltklasse Angriff des letztjährigen Tabellendritten der 2. Bundesliga! Schöppner leitete selbst ein. Dzenis Burnic, welcher den FCH nach dieser Saison in Richtung KSC verlassen wird, spielte anschließend einen schnellen Doppelpass mit Siersleben. In Tiki-Taka-Manier wurde dann Pick rechtzeitig in Szene gesetzt, welcher nur noch quer auf den mitgelaufenen Schöppner legen musste. Der FCH war nun drauf und dran den Anschluss zu erzielen, hatte aber auch mehrfach Glück nicht die Entscheidung zu kassieren. So ging es nun hin und her, doch ein Abwehrbock sollte dann schlussendlich für den besagten Anschlusstreffer sorgen. Früh störend an der gegnerischen Sechzehnerkante erzwang Heidenheim den Fehlpass. Der KSC hatte spielerisch eigentlich alles im Griff und löste sich gut hinten raus, doch Kobald wurde im letzten Moment bei dem Pass auf O'Shaughnessy gestört. Kleindienst verstolperte den Ball sogar noch, konnte ihn aber doch noch auf Pick weiterleiten und dieser legte einfach wieder quer auf Schöppner - Anschluss! Kobald hatte den Braten sogar noch gerochen, bekam aber keinen Fuß mehr dazwischen. Danach wurde es bitter für den KSC, denn nach einer 1:4 Führung kippte das Spiel nun komplett und man war gefühlt machtlos gegen einen beflügelten Gegner. Marlon Busch erhielt den Ball auf rechts und setzte eine maßgeschneiderte Flanke in den Strafraum. Höhe der Fünferlinie stand Kobald schlecht, sodass Brosinski nicht mehr entscheidend eingreifen und Thomalla aus kurzer Distanz einnicken konnte. Und wie das Schicksal manchmal so will, wurde es ganz bitter für Karlsruhe. Nach dem Anspiel verlor man direkt den Ball, es ging ratzfatz in die andere Richtung und ein schöner Chipball aus vollem Lauf landete direkt bei Kühlwetter. Dieser schüttelte O'Shaughnessy mühelos ab und legte in den Rückraum auf Thomalla, welcher direkt einbauen konnte. Die Karlsruher sackten in sich zusammen, bei diesem Tor war man einfach machtlos. Endstand 5:4.

Karlsruhe startete mit Glück gut, wurde dann besser und führte durch gnadenlose Effektivität 1:4. Dann aber kippte das Spiel, man legte sich selbst ein Ei ins Nest und musste dann machtlos zuschauen, wie die Hausherren per Doppelschlag spät auf Sieg stellen konnten. Unnötige Niederlage! Vom Torverlauf ein klarer Sieg, vom Spielverlauf definitiv ein Unentschieden und vom Kampfeswillen eine verdiente Niederlage gegen einen bockstarken Gegner aus Heidenheim!

Glückwunsch mein Lieber. Dämlich von mir, geile Aufholjagd von dir! Freue mich aufs Rückspiel!