Es war ein Kampfspiel an dessen Ende ein nicht ganz unverdienter aber ein wenig glücklicher Punktgewinn für die Hertha zu Buche stand. Nach dem ersten nicht ganz ungefährlichen Angriff der Gastgeber nach etwa 4 Minuten, rollte der Gegenangriff der Fortunen. Einmal im Strafraum angekommen, stellte sich Herthas Verteidiger im Laufduell daneben, spielte den Ball vorsichtig richtung Eckfahne, als alles stehen blieb, weil irgendein Vollpfosten aus dem Zuschauerraum in seine Pfeife getrötet hat. Doch nein, es war der Referee, der wohl mit seinen Röntgenaugen gesehen hatte, dass der Verteidiger eine einheimische Kellerassel gerade auf dem Gewissen hatte - folgerichtig: Strafstoß! Ganz großes Kino von Nickeay, der diesen Elfer in ein Feedgoal ummünzte und den Ball senkrecht aus dem Stadion beförderte (die Hoffnung, der Mann an der Pfeife säße auf diesem Ball, haben sich leider sehr schnell in einen Wunschgedanken umgewandelt).
Diese Fairplay Aktion war aber der Stein des Anstoßes und die Gäste vom Niederrhein drehten mehr und mehr auf - für die Hauptstädter war fortan rund 5 Meter hinter der Mittellinie Ende mit Fortschritt, es ging nur auf das Tor der Berliner zu. Die logische und korrekte Folge war das 0:1 in der 27. Minute, zu diesem Zeitpunkt hochverdient.
Was aber in der 39. Minute passierte war eher wieder einer dieser typischen "Ok, wir helfen mal nach" Momente. Nach der Torchance ganz zu Beginn des Spiels kam nichts mehr von Berlin, bis ein Schussversuch in einer Eckenklärung endete. Kurz gesagt, Ecke kommt, Leckie köpft mehr oder minder stehend, umringt von drei Düsseldorfern, einfach mal so den Ball ins Tor. Und keiner weiß warum. Dieser Treffer war definitiv bis dahin sowas von unverdient, wie es schlimmer kaum sein konnte.
Mit der zweiten Hälfte allerdings, erarbeitete sich Berlin dieses Unentschieden immer mehr heraus. Die Gäste kamen zwar immer wieder nah in Richtung Tor, aber damit war auch nahezu Ende. Umgekehrt versuchte auch Berlin fortan mehr und mehr den gegnerischen Sechzehner zu erkunden. Ab und zu sogar mit Erfolg der Erkundung. Allerdings fehlte in der gesamten zweiten Hälfte eine zwingende Torchance, auch wenn man jederzeit das Gefühl haben musste "Achtung, jetzt passiert was" - war aber nicht.
Etwas glücklich aber nicht ganz unverdient gegen einen sehr netten Gästetrainer, der sich von den leichten Damen in der Lounge doch etwas hat ablenken lassen.