Spielinfo

Was sich bereits im Hinspiel in Lille angekündigt hatte, wurde in Radom leider wahr. Ja, Trainer Gaunadios ist ein starker Spielleiter, der mit jedem kleinen Team für scheinbar stärkere Teams eine Gefahr sein kann. Dass man hier aber doch so baden geht, verwunderte vor allem nach dem nicht schlechten Auftritt und dem 3:2 Sieg der Franzosen ein wenig. Trainer Gaunadios meinte auch bei der PK nach dem Hinspiel, dass er gerne noch den Punkt mitgenommen hätte und sein Team nah dran war. Genau mit dieser Mentalität ging Radomiak Radom ins Spiel bei vollem Haus im Stadion RKS Radom - die heimischen Fans waren auf eine Sensation aus!

Diese sollten sie auch geliefert bekommen. Schon früh staute sich all der Frust des Hinspiels im Spiel auf, um dann in Minute 6 bereits seinen Ausbruch feiern zu können. Roberto Alves, sorgte wie auch im Hinspiel schon für den ersten Treffer bei den Polen und das Häuschchen brach vor lauter Euphorie zusammen. Die Zusammenstellung dieses Trffers passierte durchaus mit unflücklichen Kettenreaktionen, denn Ismaily verlor links bei einem Vorstoß der Gäste unnötig den Ball und ließ damit den schnellen Nascimento freien Lauf, um in den gegnerischen Sechzehner zu stürmen. Sein flacher Querpass erreichte Roberto Alves, der nur mehr ins Tor einschieben musste. Das ging zu einfach und Trainer sorreno war fuchsteufelswild auf seine Abwehr. Da wurde man ausgespielt, wie eine Jugendmannschaft.

Natürlich versuchten die Gäste nun ihrer leichten Favoritenrolle gerecht zu werden, doch Trainer Gaunadios kaufte ihnen ständig die Schneid ab. Man muss auch ehrlich zugeben, dass bei den Gästen nichts zusammenlaufen sollte. Fehlpässe, leichte Fehler im stellungsspiel und ein zu schwaches Zweikampfverhalten ließen die Polen weiterhin über sich hinausswachsen. Radomiak beschäftigte Keeper Chevalier in regelmäßigen Abständen und man konnte von Glück sprechen, dass man in Hälfte eins nicht schon 2:0 oder gar 3:0 zurücklag.

Die Pausenansprache hörten die heimischen Fans bis auf das Spielfeld, so laut wurde sorreno in der Kabine seines Teams. Man wusste um die Bedeutung dieses Duells - es war mit Sicherheit die Entscheidung über Platz 2, wenn Real Madrid in Form bleibt. Voller Elan und Tatendrang stürmten die Gäste wieder zurück auf das Spielfeld, wollten Sie doch für einen Chancenreigen sorgen - man getrost nachbetrachten, dass dieser glimpflich ausfiel. Von Reigen war da wirklcih keine Rede. Denn anstatt hier gleich die Ausgleichschancen vorzufinden, mussten sich die Franzosen gleich wieder um ihre Abwehr bemühen. Diese Bemühung war aber vergebens, da man hier auch noch den Ref gegen sich hatte. Nascimento ging in den Strafraum, Djalo war an ihm dran und es sah nach einem normalen Zweikampf aus. Da war kein Gerangel oder gar Tackling und plötzlich erklang der Pfiff! Alles schaute auf den Schiedsrichter - war es ein Stürmerfoul?

Nein! Er zeigte tatsächlich auf den Elferpunkt! Der Gefoulte ließ sich dieses Geschenk nicht nehmen und verwandelte trocken. Tja, es war sinnbildlich für die ganze Misere bei Lille in diesem Auswärtsspiel. Der OSC Lille lief nun auf und versuchte zwanghaft, quasi mit der Brechstange zu einem Tor zu kommen, aber letztendlich fehlte hier nicht nur das nötige Glück, sondern in manchen aussichtsreichen Situationen leider auch das Vermögen.

Demnach war das einzige negative Highlight die Rote Karte, die hier meiner Meinung nach auch völlig zu unrecht und überzogen gegeben wurde - e sollte das Spiel aber nicht weiter beeinträchtigen. Nur blöd für Radomiak, dass Sie aufgrund dieser katastrophalen Fehlentscheidung des Schiris eventuell einige Spiele auf ihren Spielmacher Nascimento verzichten müssen.

So endete ein ernüchternder Auftritt einer schwachen Lille Mannschaft mit einer verdienten Niederlage, die dann doch alle Beteiligten überraschte. Mal sehen, wo die Reise nach 6 Spieltagen für beide Mannschaften hinführt.

Vg nach Radom