Spielinfo

Ereignisse

18"
1:0
Tor (Schuss) Pierre-Yves Hamel 29. Tor
26"
Gelb H. Ben Arfa 1. Gelbe Karte
58"
1:1
Tor (Schuss) H. Ben Arfa 18. Tor
81"
Gelb M. Poundjé 2. Gelbe Karte

Spielberichte

 

Fc Lorient steigt in die Ligue 1 auf - und schickt den sehr geschätzten Trainerkollegen aus Bordeaux ins Tal der Tränen und in die ungeliebten Playoffs.

Vor den beiden letzten direkten Duellen gegen Bordeaux konnte Lorient gegen Tabellenführer Guingamp starke 4 Punkte mitnehmen und brachte sich so in eine famose Ausgangslage. Lorient sowie Bordeaux standen Punktgleich vor den Partien bei 88 Punkten. Lorient mit leicht besserer Tordifferenz.

Das erste Duell war ein Angsthasenkick. keiner traute sich irgendwas. niemand wollte fehler machen. Ein glück das es niemand sehen musste. das 0-0 war die logische Folge. 3 schüsse nebens tor(lorient 2, bordeaux 1) -mehr gab es einfach nicht. passquote beide über 90%

Im zweiten Spiel war Bordeaux nun etwas in Zugzwang. Lorient reichte ein remis schon. Bordeaux hatte die Führung auf dem Fuße. doch Ben Arfa versagten alleine vor Keeper Nardi die Nerven. ganz wichtige Parade in Minute 14 - im Gegenzug bekam Hamel nach flanke den zweiten Ball und erzielte das immens wichtige 1:0 für Lorient.

Ben Arfa machte es dann in der zweiten Hz besser und stellte auf Null. Am ende reicht es aber nichtmehr um Lorients abwehrriegel zu knacken. was ein intensives Spiel. ich bin Mental am Ende ... für mehr spielbericht fehlt mir grad einfach der Kopf :)

die Seehechte freuen sich ab nächster Saison im Becken der großen Fische mitzuschwimmen, PSG, Monaco, Bordeaux.

 

Tore :

 

Nachtrag : ein Tragisches Unglück ereignete sich gestern beim realen Lorient spiel. ein Greenkeeper verstarb. die Gedanken gehören den Angehörigen

https://www.sport1.de/internationaler-fussball/ligue-1/2020/12/ligue-1-stadion-unfall-in-lorient-greenkeeper-schwer-verletzt?utm_medium=Social&utm_campaign=Fussball&utm_source=Facebook#Echobox=1608499930

 

verwinkelt

6

Alles entscheidende Duelle um den direkten Aufstieg zwischen Lorient und Bordeaux. Beide Mannschaften vor den Spielen mit 88 Zählern, einer Ausbeute, die wohl keiner der beiden Trainer vor der Saison für möglich gehalten hatte. Für 180 Minuten musste man alle Sympathien hintenanstellen und den erbitterten Kampf gegen diejenigen annehmen, für die man sonst in jedem Spiel mitfieberte. In unzähligen Streams gaben die beiden Coaches sich gegenseitig Support und pushten sich immer wieder, halfen sich aufzurappeln, wenn man Zweifel an sich selbst und der eigenen Leistung hatte. Doch das alles war nun für 180 Minuten vergessen, denn am Ende konnte nur einer das direkte Ticket in die Beletage des französischen Fußballs buchen, der Verlierer muss den Weg über die unliebsamen Playoffs gehen, der mit einem ungeheuren mentalen Druck verbunden ist.

Zur Einordnung: Nachdem Bordeaux in der letzten Saison in der Schlussphase die Nerven verlor und zunächst den direkten Aufstieg verspielte und anschließen sang- und klanglos in den Playoffs scheiterte, verlief Lorients Vorsaison noch ernüchternder und selbst die Playoffs wurden letztlich knapp verpasst. Es deutete sich nach circa zwei Dritteln der aktuellen Saison an, dass wohl tatsächlich einer von Lorient und Bordeaux den direkten Aufstieg packen wird. Ein Konkurrent nach dem Nächsten verabschiedete sich nach und nach aus dem Rennen um Platz 2. Der erste Platz war bereits schnell an Ete vergeben, der eine überragende Saison spielte und am Ende hochverdient auf Rang 1 aufstieg. Auch hier nochmal Glückwunsch zu der Leistung und viel Spaß in der Ligue 1.

Bordeaux hatte allerdings immer einen einigermaßen deutlichen Vorsprung vor Lorient und das auf dem Papier einfachere Restprogramm. Doch Verwinkelt entdeckte ungefähr zur Hälfte der Saison eine neue Taktik und war ab dem Zeitpunkt kaum noch zu schlagen. Tyrese hingegen versuchte sein Ballbesitzspiel unbelehrbar durchzudrücken, was in dieser Saison auch deutlich besser gelang. Man brach nicht wie in der Vorsaison am Ende ein, sondern punktete weiterhin absolut vernünftig. In den Saisonspielen 35 und 36 kam allerdings der große Schock für Bordeaux. Der bis dato nahezu unschlagbare Ete spielte zunächst unglücklich nur Remis gegen Lorient, ehe das zweite Spiel sogar an Verwinkelt ging. Statt einem einzigen Punkt aus den beiden Spielen gegen Lorient, wie ich es vor deren Spielen gegen Ete vermutet und eingeplant hatte, war Lorient nun auf einmal aufgrund der minimal besseren Tordifferenz punktgleich an Bordeaux vorbeigezogen, so dass Bordeaux nun mindestens ein Sieg und ein Remis brauchte, um doch noch direkt aufzusteigen. Lorient hingegen hätte ein Sieg oder zwei Remis gereicht.

Das kannst du dir nicht ausdenken! Eine Ausgangslage, die an Dramaturgie und Spannung kaum mehr zu toppen ist.

Aber nun genug der Vorworte. Im ersten Spiel wollten beide Teams um jeden Preis eine Niederlage vermeiden. Aufgrund der unzähligen Testspiele beider Trainer gegeneinander und des damit verbundenen exakten Wissens, wie das andere Team normalerweise spielt, überlegten sich beide Trainer besondere Taktiken, die den Gegner überraschen sollten. Bordeaux wusste um die defensive Kompaktheit und Konterstärke von Lorient und stellte sich wesentlich defensiver auf als sonst, damit Opa-Koscielny und Frührentner-Pablo nicht wieder von „Usain“ Wissa überrannt werden, der die berühmt berüchtigten R1-Flanken schlägt, die Hamel für gewöhnlich mit dem Kopf verwertet. Wissa wurde zudem von Poundje gut bearbeitet, der seinen Auftrag super erledigt hat und in beiden Spielen mit Grätschen die Flankenläufe verhinderte. Nach der gelben Karte dann die taktische Auswechslung und Benito übte am Seitenrand schon mal die Blutgrätschen, für die er daraufhin eingewechselt wurde. Offensiv war Bordeaux weniger auf Chaos und Doppelpässe aus als sonst, da Lorient hierauf potenziell nur gelauert hätte, stattdessen phasenweise 10-minütiges Rasenschach und L1-Dribblings, die dem einzigen Zwecke dienten, den Gegner aus der Fassung zu bringen, rausrücken zu lassen und dann den Doppelpass zu spielen und durch zu sein. Doch Lorient ließ sich wie gewohnt nicht aus der Reserve locken und spielte offensiv ebenfalls sehr passiv, startete weniger Konter als sonst, sondern versuchte es ebenfalls mit Ballbesitzspiel. So neutralisierten sich beide Teams die kompletten 90 Minuten. Chancen waren hüben wie drüben nicht existent. Am Ende ein hochverdientes 0:0 und tatsächlich sollte die Entscheidung in Spiel Nummer 38 fallen, bei dem nun klar war, dass der Sieger nächstes Jahr in der Ligue 1 spielen wird, ein Remis hält Lorient mit minimalem Vorsprung der Tordifferenz auf Platz 2.

Im zweiten Spiel merkte man die veränderte Ausgangssituation nun auf beiden Seiten. Bordeaux erwischte den besseren Start. Nach schönem Kurzpassspiel ist Ben Arfa im 16er auf einmal blank vor Nardi, doch er scheitert am Schlussmann. Im Gegenzug die erste Offensivaktion von Lorient. Flanke von Diarra, einfach mal reingelöffelt. Pablo mit einem unerklärlichen Querschläger, statt zu klären, Hamel bekommt den Ball auf dem Silbertablett serviert, nimmt ihn in gewohnter Manier mit dem Kopf an und versenkt ihn wie einst Maxi „Tippkick“ Maximilian, der Mann mit dem härtesten Bumms der Welt, per Dropkick in den Giebel zur 1:0 Führung für Lorient. Bordeaux geschockt. Soll es das etwa gewesen sein? Der Kopf des Trainers Bordeaux‘ war roter als eine überreife Tomate. Man sah ihm an, dass er schnell bedient war, wie Gäste eines Restaurants, die bereits nach kurzer Zeit ihre Bestellung aufgeben dürfen. Ein 1:0 Rückstand ist in Fifa 21 eigentlich überhaupt kein Problem. Doch ein 1:0 Rückstand gegen den kompaktesten Trainer der Liga und den wohl cleversten bei Fifa Town, gleicht einer Naturkatastrophe gigantischen Ausmaßes.

Hierzu eine kleine Statistik, die dies verdeutlicht: Lediglich 2x konnten Gegner nach Führung Lorients noch den Sieg einfahren, also das Schaffen, was ich nun erreichen musste. Eine absolute Mammut-Aufgabe!

Allerdings ist Bordeaux auch die Mannschaft aus der gesamten Liga, der es am häufigsten gelang, nach einem 0:1 Rückstand noch zu gewinnen. Insgesamt 7 mal ist dies gelungen. Also zurückkommen ist für Bordeaux geläufig, aufgeben war keine Option!

Doch Lorient stellte sich natürlich jetzt hinten noch sattelfester auf als sonst, da sie ganz genau wussten, keine 2 Tore mehr zulassen und man ist aufgestiegen. Dementsprechend spielte Bordeaux Handball wie zu besten Fifa 20 Zeiten, fand jedoch nur in den seltensten Fällen Lücken, erstickte Lorients Konterversuche allerdings häufig mit taktischen Fouls und situativem Pressing bereits früh im Keim, so dass Wissa und Diarra nur selten zum Flanken kamen. In der 58. Minute dann der Ausgleich, der zwar verdient war, allerdings ebenso glücklich fiel wie die Führung Lorients. Ben Arfa wird rustikal aber fair von Fontaine im Strafraum vom Ball gerennt, dieser ballert jedoch den DM ab, der Ball fliegt als Bogenlampe zu Oudin, der die Nerven behielt und überlegt per Kopf zu Ben Arfa ablegte, welcher sich dieses Mal die Chance nicht entgehen ließ und zum 1:1 einnetzte. Es war wieder Spannung drin.

Bordeaux versuchte nicht den Kopf zu verlieren und weiterhin überlegt zu spielen, damit Lorient nicht einen Konter fahren konnte und das Spiel dadurch beenden, dennoch wurde Bordeaux offensiver, stellte von 4231 auf 442 und versuchte nun auch mit den standradmäßigen schnellen Pässen die Lücke zu finden und nicht ausschließlich mit Sicherheitspässen und L1-Dribblings. Lorient hingegen zeigte weiterhin, dass sie Nerven aus Stahl besitzen und verteidigte absolut clever und solide, hatte jedoch durch das Teampressing Bordeaux‘ am Ende einigen Ballverluste drin, die man sonst so nicht kannte. Also ein bisschen der Stift ging Lorients Coach und seinen Schützlingen schon. Um die 75. Minute rum auf einmal aus dem Nichts mit 2-3 schnellen Pässen die Lücke in Lorients Kette und der Pass auf den startenden Otavio, der allerdings eine Millisekunde zu spät kam, so dass Abseits gepfiffen wurde. Das wäre wohl die Führung gewesen. Ansonsten ließ Lorient nichts zu, hatte vorne allerdings auch kaum Chancen, so dass weiterhin alles offen war. In der 80. Minute setzte Bordeaux dann alles auf eine Karte und stellte alle offensiven Taktikoptionen ein. Zu sehen war hiervon allerdings eher wenig. Zwar kam Lorient kaum noch an den Ball, jedoch fehlte der entscheidende Pass, der den Aufstieg bedeutet hätte. Fontaine und Gravillon bekamen immer noch die Fußspitze an den Ball. So auch in der 91. Minute und der letzten Szene im Spiel. Bordeaux noch einmal mit Ben Arfa vor dem Strafraum Lorients am Ball, doch der Durchsteckpass auf Briand wurde erneut vom überragenden Gravillon abgefangen. Lorient schlug den Ball ein letztes Mal aus der eigenen Hälfte, dann war Schluss. Die Spieler und der Trainer Lorients lagen sich in den Armen. Nach dieser unfassbaren Aufholjagd, die letztlich mit dem verdienten Aufstieg endete.

Tristesse hingegen bei Bordeaux, die mit 29 Siegen und 90 Punkten am Ende mit Platz 3 Vorlieb nehmen müssen. Sowohl die Spieler als auch der Coach sanken auf dem Boden zusammen und waren den Tränen nahe. Man hat eine so tolle Saison gespielt und am Ende reicht es wie im Vorjahr nur für die Playoffs. Zum Vergleich: In der letzten Saison hatte der erste Platz 87 Punkte und der zweite lediglich 80. In der Saison davor hatte der erste Platz ebenfalls nur 87 Punkte und der zweite 85. Mit 90 Punkten am Ende nicht direkt aufzusteigen tut einfach nur weh, so ehrlich bin ich. Sollte ich den Aufstieg über die Playoffs wieder nicht schaffen, weiß ich nicht, ob mich dies endgültig brechen würde. Zumal ich mir dieses Jahr nichts vorzuwerfen habe, da ich auch zum Ende der Saison gut gepunktet habe. Aber Lorient und Guingamp waren halt einfach noch besser diese Saison. Ich akzeptiere und respektiere das, aber der Schmerz sitzt wahnsinnig tief.

 

An Verwinkelt kann ich auch an dieser Stelle nur die herzlichsten Glückwünsche senden. Niemandem gönne ich den Aufstieg mehr als dir, insbesondere jetzt gerade. Wie du dich entwickelt hast ist wirklich wahnsinnig. Siege gegen Ete und Aminosäure kommen nicht von ungefähr. Zudem nur knapp gegen Blacksacki und Schmiddi verloren. Du gehörst hier mittlerweile einfach zum erweiterten Kreis der Topspieler und hast dir den Aufstieg ganz schlicht und einfach verdient. Zumal sich wahrscheinlich kaum jemand auf Town so sehr mit seinem Verein identifizierst wie du. Trikot, Maske, Hoodie alles von Lorient am Start, Spiele in der Realität werden immer verfolgt. Ich bin froh, dass sowas auch belohnt wird und du jetzt mit Lorient in der ersten Liga antreten darfst. Für mich fühlt sich das jetzt, mit circa einer Stunde Abstand, auch ein bisschen an als wäre ich selber aufgestiegen. Vielleicht schaffst du ja in England auch noch den Aufstieg. Mittlerweile würde ich es dir zutrauen und Daumen sind gedrückt.

Wahrscheinlich hat sich das hier sowieso niemand komplett durchgelesen. Allerdings war es mir zur Würdigung Verwinkelts und zum eigenen Frustabbau ein Bedürfnis so detailliert über das erlebte zu schreiben. Gehabt euch wohl!

 

Tyr3se_Campb3ll

6

Kommentare

Was für ein unfassbar genialer Bericht. soviel Liebe, soviel Wortwitz. die statistiken <3

nur wenn mich jemand zum kreise der topspieler zählt schäme ich mich etwas. da sehe ich mich sowas von absolut nicht ^^

Wir sehen uns dann in Ligue 1. rasiere die Playoffs !
verwinkelt

1
Brutale Berichte Männer! Großen Respekt.
Chucho_385

2

Ligue 2

  # Verein Sp. Tore Diff. Pkt.
  1 38 178 : 60 118 98
  2 38 135 : 50 85 90
  3 38 140 : 60 80 90
  4 38 148 : 90 58 78
  5 38 118 : 82 36 70
  6 38 120 : 92 28 69
  7 38 133 : 96 37 68
  8 38 108 : 112 -4 59
  9 38 105 : 80 25 58
  10 38 101 : 98 3 51
  11 38 91 : 112 -21 51
  12 38 117 : 137 -20 50
  13 38 116 : 139 -23 48
  14 38 88 : 132 -44 40
  15 38 107 : 128 -21 39
  16 38 66 : 106 -40 36
  17 38 90 : 130 -40 34
  18 38 37 : 126 -89 29
  19 38 64 : 143 -79 23
  20 38 88 : 177 -89 16