Spielinfo

Dem OSC Lille gelingt in der Fremde bei Stade Brest die Revanche für das unglückliche Remis im Heimspiel. Dabei sah es lange alles andere als nach einem vollen Erfolg aus, denn der neue Trainer Hetti89 spielte mit seinen Mannen einen attraktiven Fußball. Noch dazu mussten die Gäste auf ihren wieder in Form geratenen Topaußenspieler aus der Elfenbeinküste Jonathan Bamba verzichten. Er musste verletzt passen, was angesichts seines erst gerade wieder erworbenen Selbstvertrauen ein richtiger Knicks für Trainer sorreno war. Naja, nichts destotrotz sollte sich die Mannschaft der Gäste auch so sehen lassen - für Bamba kam der junge US-Amerikaner Weah in die Startelf.

Das Stade Francis Le Ble war in guter Stimmung gehüllt und umfasste fast ein ausverkauftes Haus. Wie sollte es auch bei den gestrigen Abendbedingungen anders sein! Und die Fans beider Lager konnten ein sehenswertes Ligue 1 Match bewundern. Es ging nämlich gleich von Anpfiff weg los und Die Gastgeber starteten optimal in die Partie. Quasi mit dem ersten Vorstoß gelang Hetti ein Pass in den freien Lauf auf Del Castillo, der urplötzlich alleine vor Chevalier im Tor der Liller auftauchte und trocken einschob - 1:0 und das bereits nach nur 4 Minuten. Das war ein Schreckmoment für die Westfranzosen aus Lille und man versuchte subito diesen Schock abzuschütteln. Dies gelang und man hatte den Eindruck, dass beide Teams mit offenem Visier agierten. Die Abwehrreihen schienen gerade zu Beginn wie Freiwild herumzulaufen, so dass den Gästen nur 5 Minuten nach der Führung von Stade Brest der Ausgleich gelang. Mohamed Bayo, der Bulle im Sturm der Gäste schoß den Ball fest und kantig in die Maschen - 1:1!

Das Momentum war nun auf der Seite von Trainer sorreno und dieser nutzte es mustergültig. Er setzte Hetti immer mehr unter Druck und konnte sogar in Minute 22 bereits das Spiel drehen! Mohamed Bayo sorgte mit seinem Doppelpack für das 1:2 und einen ausgelassenen Jubel in den Gästesektoren. Dieser Jubel verstummte quasi mit dem Wiederanpfiff, denn Stade Brest brachte den Ball nach vorne und wurde wieder gefährlich. Sie schienen diesen Doppelpack locker weggesteckt zu haben und Elis überhob den herauslaufenden Chevalier in Weltmanier - 2:2. Wahnsinn pur, was hier in dieser Partie geschah. Das mussten zunächst beide Teams erst verdauen und man hatte sich unabgesprochen darauf geeinigt die jeweiligen Abwehrreihen zu stabilisieren. Denn eines war klar: 4 Tore nach 25 Minuten und das gerecht verteilt - das war einfach zu viel.

Beide Mannschaften bekamen die Abwehrreihen in den Griff und machten so jeglichen Angriffsbemühungen den Garaus. Bis Jonathan David am schnellsten reagierte und den unglücklich abgeprallten Ball eines Brest Verteidigers, alleine stehend im sechzehner vor die Füße bekam und den Ball seelenruhig einschieben konnte. Das war unglaublich glücklcih und Stade Brest konnte einem leid tun.

Das Mitleid hielt sich aber im Zaum, denn noch vor Pausenpfiff sollte Honorat der Ausgleich gelingen und die Fans kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus. 6 Tore nach 45 Minuten - 3:3. Was war das für ein Spektakel!

Zwar hatte die zweite Hälfte nicht annähernd so viele Chancen zu bieten, wie die Erste, aber man konnte nun ein Spiel auf Messers Schneide erleben. Beide Teams gaben sich mit dem Unentschieden nicht zufrieden und versuchten das entscheidende Tor zu erzielen. Eines war klar: derjenige, der hier nochmal in Führung gehen sollte, würde das Match auch gewinnen. Mit Glück konnte Lille einen Gegentreffer abwehren und sich außerdem bei Luc Chevalier für einige Torparaden bedanken. Auf der anderen Seite scheiterten Bayo und Cabella eher beschämend.

Als dann mit den Einwechslungen frischer Wind aufkam, war es dann so weit mit dem besseren Ende für die Gäste. Der neu eingewechselte Ounas spiekte seine Schnelligkeit aus und zog in der 86. Minute der Abwehr der Hausherren einfach davon. Das Zuspiel auf Cabella war klug, denn dieser drang in die Mitte der Strafraumgrenze ein und sorgte mit einem wunderschönen Schlenzer für das 3:4! Jetzt waren alle außer sich bei den Gästen und Trainer sorreno verstärkte sofort seine Defensive. Man rüstete sich gegen einen Sturmlauf von Hetti, der nun auf volles Risiko stellte. Das brachte wiederum Freiräume im Offensivspiel von Lille - David drang in den Strafraum und wurde von Fadiga etwas unmotiviert von den Beinen geholt - ein klarer Elfer! Jinathan David trat an und machte das 3:5.

Ein Wahnsinns Sieg in einem Wahnsinnsspiel!

Vg noch nach Brest