2. Bundesliga Relegation, 1 Spieltag, 23.06.2020 23:11:06
Mit einem komfortablem 3:1 Vorsprung aus Sicht von Union Berlin reiste man voller Zuversicht an die Ostseeküste zu Hansa Rostock. Bereits nach 5 Minuten erzielte Malli das wichtige Auswärtstor und spätestens jetzt waren die Fans der Eisernen vollends davon überzeugt, dass hier nichts mehr anbrennen würde. Doch damit lagen sie komplett falsch. Denn Rostock zeigte Moral. Direkt nach dem erneuten Anstoß traf Granatowski zum Ausgleich. Nun folgte ein komplett unerklärlicher Bruch im Spiel der Berliner. Es schien einfach nichts mehr zu klappen. Die Pässe landeten immer beim Gegner und ein gewonnenes Tackling musste man lange suchen. Rostock hingegen spielte frei auf und Granatwoski erzielte somit fast folgerichtig, wenn auch glücklich in der Entstehung, das 2:1 in der 42. Minute. Kurz darauf, zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt vor dem Pausentee, traf er gleich nochmal. Das Gesamtresultat war ausgeglichen und die Kogge stand Kopf. Nach dem Seitenwechsel fingen sich die Eisernen zumindest defensiv wieder, aber was man in der Offensive zum Teil darbot, erinnerte eher an Kreisklasse und nicht an eine Mannschaft, die in die zweithöchste deutsche Spielklasse will. Als Schlotterbeck in der 79. Minute nach einem vermeintlich harmlosen Allerweltsfoul auch noch die glatt rote Karte sah, schienen die Aufstiegsträume bei den ersten Berliner Fans zu zerplatzen. Glücklicherweise rettete man das Ergebniss aber dann doch noch irgendwie über die Zeit und stand nun vor einer 45-minütigen Verlängerung. Dort kamen die Eisernen wieder besser in ihren Rhythmus. Und schließlich ein erstes Aufatmen. Becker gelang in der 99. Minute nach einer Einzelleistung der so wichtige Treffer zum 2:3. Rostock musste nun mehr riskieren und die Räume nutze Union eiskalt. Zuerst legte Becker nach und mit Abdullahis Tor zum 3:4 war die Messe endgültig gelesen. Korbinian Vollmann gelang in der Folge zwar der erneute Ausgleich, aber den Schlusspunkt setzte nochmals Abdulahi mit seinem Treffer zum 4:5. Die Fans von Union waren nach dieser Nervenschlacht sichtlich erleichtert, dass es am Ende einer langen Saison, doch irgendwie zum Aufstieg gereicht hat. Der schweißgebadet Interimstrainer Max, der Union nun wieder gen Spanien verlassen wird, gab folgendes Statement: "Zuerst mal ein herzliches Dankeschön an meinen Gegenüber für zwei faire Duelle und sein äußerst sportliches Verhalten. Vor allem mit der Leistung im Rückspiel, hättest du dir den Klassenerhalt durchaus verdient gehabt. Ich bin mir sicher, dass du die Hansa bald wieder in ruhigere Gewässer führen kannst. Über meine eigene Leistung packe ich einfach mal den Mantel des Schweigens. Das war stellenweise mehr Hängen und Würgen als Fußball."