R- Mit einem Punkt aus den letzten drei Spielen gab es wahrscheinlich einen besseren Zeitpunkt als gegen Ihren Ex-Club zu spielen.
L- Weiß ich nicht. Wenn man sieht, dass wir gegen Paderborn und Meppen verloren haben, gegen Wiesbaden einen Punkt geholt haben, ist das gar nicht so schlecht. Außerdem geht es in dieser Saison um nichts mehr, deshalb war der Zeitpunkt egal. Aber wer mich kennt weiß, dass ich die Schlagzeilen in der Zeitung hasse, wenn ich gegen einen ehemaligen Verein verliere.
R- Fanden Sie es gut, dass Sie in Münster gespielt haben?
L- Ein Heimspiel ist immer schöner, da wird man von den Fans nach vorne getrieben, ich freue mich aber jetzt schon auf das Wiedersehen in Zwickau, deshalb war es mir egal. Ich bin zum Glück glücklich und stolz abgetreten in Zwickau, deshalb freut man sich immer auf solche Spiele.
R- Zwickau begann sehr stark. Die Unsicherheit der letzten Wochen zu spüren?
L- Ich weiß nicht, eigentlich eher weniger. Zwickau kann gut kicken und der Trainer weiß, wie er die Spieler einsetzen muss. Wir hätten gedacht, dass Zwickau das Spiel erstmal passiv angeht, deshalb waren wir überrascht als Zwickau sehr aggressiv begann.
R- Dem Druck konnten Sie in den ersten 45 Minuten nicht Stand halten.
L- Ja, leider nicht. Wir können froh sein, dass wir nach 45 Minuten nur ein Tor kassiert haben, auch ein 0:3 wäre hier gerechtfertigt gewesen. So können wir uns einmal befreien und egalisieren das Ergebnis. Deshalb dieser 1:1 Pausenstand mit dem wir gut leben konnten.
R- Thema der Ansprache?
L- Mir war wichtig, dass sich die Jungs nicht einschüchtern lassen von dem aggressivem Spiel. 3 gelbe Karten nach 45 Minuten ist schon eine Hausnummer, ohne wirklich das Gefühl zu haben, dass Zwickau unfair verteidigt hat. Ich wollte aber trotzdem das Selbstvertrauen ansprechen und meinen Jungs nochmal verinnerlichen, dass hier 3 Punkte drin sind.
L- Und dann begann Ihr Team Fußball zu spielen.
R- Wir haben unsere Chancen anders als Zwickau effektiv, eiskalt und gnadenlos genutzt. So steht es auf einmal 5:1, auch wenn Rizzi den Elfmeter eigentlich verschießen sollte.
L- Deshalb das Eigentor Ihres Torhüters?
R- Genau.
L- Die letzten Minuten wurden dann unkonzentriert angegangen oder wie erklären Sie sich den Anschlusstreffer?
R- Ich glaube, wenn man 5:2 führt und zwischenzeitlich ein 0:1 Rückstand zu einem 5:1 verändert hat, ist es klar, dass man sich schon mit dem Bier in der Hand sieht als sich weiter zu konzentrieren. Zwickau hat aber ein verdammt starkes Spiel abgeliefert, da muss man 90 Minuten konsequent verteidigen. Wir haben es 40 Minuten gemacht, in dem wir da unser Spiel aufgezogen haben. Insgesamt hätte dieses Spiel auch 5:5 oder sogar 5:6 ausgehen können, aber unsere Kaltschnäuzigkeit hat am Ende dieses Spiel entschieden. Ich freue mich auf das Wiedersehen in Zwickau!