FA Cup, 1 Spieltag, 07.04.2025 14:12:21
Kate Scott: Durchatmen Männer, wir sprechen nun über das verrückte 9:3 von Plymouth gegen Burnley. Ein Spiel, das man sich kaum ausdenken kann. Zuletzt gab es nun drei Siege in Folge, insgesamt 22 geschossene Tore in dieser kurzen Zeit – Plymouth erlebt gerade eine kleinen Höhenflug, den so vor kurzem wohl kaum jemand erwartet hätte. Jamie, deine erste Einschätzung zu diesem Spektakel?
Jamie Carragher: Kate, ganz ehrlich – ich musste zweimal hinschauen. Neun Tore auswärts im FA Cu - das ist aller Ehren wert. Natürlich – und das müssen wir betonen – war die Defensivleistung wieder wacklig, fast schon chaotisch in der Anfangsphase. Drei Gegentore und jedes einzelne davon war vermeidbar. Aber wie die Offensive reagiert hat, das war pure Entschlossenheit. Die haben sich nicht beirren lassen, sie wollten dieses Spiel gewinnen, mit aller Macht.
Micah Richards: Ich bin komplett bei Jamie. Plymouth hat wieder genau das gemacht, was sie in den letzten beiden Spielen stark gemacht hat – sie lassen sich nicht unterkriegen. Dieser Start ins Spiel war doch ein Spiegelbild der bisherigen Saison: Führung, Ausgleich, Führung, Ausgleich. Da hätte jede Mannschaft der Welt die Nerven verlieren können. Aber Plymouth? Die haben weiter gemacht, haben weiter nach vorne gespielt. Und das zeigt den Spirit, den sie aktuell in sich tragen.
Thierry Henry: Ich würde noch einen Schritt weitergehen, das war heute ein Ausrufezeichen! Burnley ist keine Laufkundschaft, gerade zuhause sind die schwer zu bespielen. Wenn man sieht, dass Plymouth anfangs auch optisch unterlegen war, imponiert mir dieses Ergebnis sogar noch mehr. Die Kombinationen, der Wille in den Zweikämpfen, die Laufwege im letzten Drittel – das war durchdacht. Besonders Michael Obafemi hat mir heute sehr gut gefallen. Er war viel am Spielaufbau beteiligt, ich denke seinen Stammplatz hat er nun erst einmal sicher.
Kate Scott: Lasst uns mal die Chronologie etwas aufdröseln. Frühe Führung durch Puchacz, dann direkt der Ausgleich durch Hannibal. Jamie, du hast es gesagt, wieder ein Gegentor aus dem Nichts – warum passiert das Plymouth so häufig?
Jamie Carragher: Es ist die Balance. Sie spielen momentan mit so viel Risiko nach vorne, dass sie hinten einfach Räume lassen. Da fehlt oft die Abstimmung, das Stellungsspiel ist nicht gut. Aber der Punkt ist, sie gleichen das aktuell mit Mut und Wucht in der Offensive aus. Heute war entscheidend, dass nach jedem Rückschlag eine Antwort kam. Und irgendwann hat Burnley diese ständigen Reaktionen einfach nicht mehr kompensieren können.
Micah Richards: Und da kommt auch das Thema Mentalität ins Spiel. Plymouth hat in den letzten Wochen so oft auf die Mütze bekommen – wer so zurückkommt, der hat Charakter. Dieses 3:9 ist nicht nur ein Ergebnis, das ist ein Symbol für den Umschwung. Drei Spiele in Folge gewonnen, zwei davon mit einer Torflut – der Knoten ist geplatzt.
Thierry Henry: Und wir dürfen nicht vergessen - das war der FA Cup. Ein traditionsreicher Wettbewerb mit Prestige und Geschichte. Für ein Team wie Plymouth bedeutet jeder Sieg auch bares Geld. Und ich glaube, sie wissen das ganz genau. Sie haben das Spiel ernst genommen – nicht rotiert, nicht abgewartet. Sie wollten weiterkommen und genau das haben sie erreicht.
Kate Scott: Ryan Hardie, Michael Obafemi, Tymoteusz Puchacz – alle treffen aktuell wie am Fließband. Ist das nur ein Moment, oder sehen wir hier eine nachhaltige Entwicklung?
Jamie Carragher: Es ist noch zu früh, um das sicher zu sagen, aber der Trend ist ganz klar positiv. Wenn du so konstant triffst und gleichzeitig diese Energie aufs Feld bringst, dann ist das mehr als Glück. Ich glaube, wir erleben gerade eine Phase, in der Plymouth realisiert, wir können mehr als das was wir bisher gezeigt haben sein. Vielleicht kein Aufstiegsteam, aber ein ernstzunehmender Gegner.
Kate Scott: Und damit verabschieden wir uns aus dieser furiosen FA-Cup-Nacht. Plymouth marschiert weiter, voller Selbstvertrauen, voller Energie – und vielleicht mit einer Geschichte, die noch ein Kapitel verdient hat.
7
3
0
11