Spielinfo

Alter Verwalter.

Also nur im Hinblick auf das zu Grunde liegende Gameplay mit dessen Spieldynamiken war diese Partie wahrscheinlich das Schlimmste, das es für mich in dieser Saison zu ertragen galt. Und natürlich musste auch Mago das Ganze ertragen.

So war es keine Überraschung, dass den Fans heute bis in die Schlussphase hinein der reinste Rumpelfußball geboten worden ist.

Die Kieler Störche hatten viel Ballbesitz und versuchten, sich geduldig nach vorne zu spielen, hatten dabei aber quasi gar keinen Erfolg. Verlässlich vergeigte Ballannahmen oder -mitnahmen, verkorkstes Passspiel, unglaublich träge Reaktionszeiten. So war es ein zähes Ballgeschiebe ohne Ertrag. Die erste klare Torchance verzeichnete schließlich der Gastgeber, nachdem ein Schlag nach vorne, der von der linken Abwehrseite Kiels an den Mittelkreis gedacht war, nur zu einem etwa drei Meter langen Lupfer verkommen war und der Ballbesitz in diesem gefährlichen Raum wechselte.

Davon abgesehen fehlte es an nennenswerten Highlights.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich das Elend im Grunde so fort, bis es nach einem völlig missratenen Rückpass zum Kieler Torwart Weiner Eckball für Sandhausen gab.

Sebastian Stolze köpfte zur Führung ein und erlöste die Zuschauer.

Makadad dachte sich in diesem Augenblick an der Seitenlinie noch: "Genau so und nicht anders konnte heute bloß ein Tor fallen. Per Standardsituation."

Umso überraschender war es für ihn, dass seine Mannschaft mit Anbruch der Schlussphase plötzlich nochmal aufdrehte und es ihr tatsächlich gelungen ist, noch drei späte Treffer zu erzielen.

Der unmittelbar nach dem Ausgleichstreffer von Holtby eingewechselte Jonas Sterner avancierte dabei kurzumwunden zum Matchwinner.

Freude hat diese Partie dennoch nicht bereitet.

Bei in der Statistik zu Buche stehenden 5:5 Schüssen, aber 1,3 zu 3,3 xGoals, könnte man argumentieren, dass Holstein Kiel aufgrund der höheren Chancenqualität verdientermaßen drei Punkte aus Sandhausen entführt hat, aber der SV Sandhausen wird sich heute ob der sich überschlagenden Ereignisse der Schlussphase in Relation zu dem Verlauf der 90 Minuten ziemlich überfahren fühlen - und ich kann das verstehen.

Dessen ungeachtet wünsche ich Mago und seiner Mannschaft weiterhin alles Gute.