Spielinfo

1. Bundesliga, 10 Spieltag, 10.09.2024 13:20:52

Ereignisse

16"
0:1
Tor (Schuss) Felix Higl 9. Tor
38"
0:2
Tor (Schuss) Léo Scienza 11. Tor
44"
1:2
Tor (Schuss) Budu Zivzivadze 5. Tor
49"
1:3
Tor (Schuss) Max Brandt 6. Tor
62"
2:3
Tor (Schuss) Budu Zivzivadze 6. Tor

Gesperrte Spieler

Spielberichte

Baden vs Schwaben, Teil 1 -

Nach langem, langem Warten stand - vor allem für Trainer und Fans des SSV Ulm - das erste der beiden wohl wichtigsten Spiele dieser Saison auf dem Programm: Es ging einmal die A8 entlang, über die schwäbische Alb, an der Landeshauptstadt vorbei, durch die Pforzheimer Dauerbaustelle, ins Karlsruher Wildparkstadion, wo neben Abstiegskampf nicht weniger als die Vorherrschaft in Baden-Württemberg auf dem Spiel stand (die komischen Nordbadenser aus Hoppelheim lassen wir mal bewusst außen vor).
Die Spatzen aus Ulm hatten dabei die komfortablere Ausgangslage im Rücken: 8 Punkte Vorsprung bei gleicher Anzahl Spiele, mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt safe, während auf der anderen Seite der KSC mit lediglich 19 Zählern aus 30 Spielen ganz tief im Abstiegskampf drinsteckt und jeden Punkt dringend gebrauchen kann.
Dementsprechend groß waren die Ansprüche auf beiden Seiten, als der Schiedsrichter vor natürlich ausverkauftem Haus die Partie freigab. Karlsruhe startete vom Anpfiff weg mit kontrolliertem Ballbesitz, die Ulmer lauerten zunächst auf Fehler und sich möglicherweise ergebende Umschaltmomente. Die ersten 10 Minuten passierte nahezu nichts, ehe Maier nach einem langen Ball, der zunächst in der Abwehr landete, nachsetzte, die zweite Chance bekam, aber zu überhastet abschloss. Wenige Minuten später bekamen die Gäste die nächste Möglichkeit, und diesmal nutzten sie sie: Ulm presste hoch, Scienza fing einen ungenauen Ball schon in der gegnerischen Hälfte ab, nahm Rösch auf Linksaußen mit, der in den Strafraum zu Brandt weitergab, und dessen abgefälschter Schuss landete genau vor Higl, der per Flugkopfball zur 0:1 Führung für die Spatzen traf. Glücklich in der Entstehung, schön in der Vollendung, gab dieser Treffer den ohnehin sehr konzentriert aufspielenden Ulmern weiteren Auftrieb, erst in der 30. Minute ließ man einen ersten, allerdings harmlosen Abschluss des KSC zu. Selbst kam man immer wieder gefährlich nach vorne, und die wohl schönste Kombination seit langem über mehrere Stationen hinweg mündete in der 38. Minute im zweiten Treffer für die Gäste, Scienza schlenzte den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck. Trainerkollege Hieger bedient, reagierte, und brachte mit Budu Zivzivadze eine neue Offensivkraft, die im weiteren Verlauf dieses Spiels noch eine ganz entscheidende Rolle einnehmen sollte. Bereits in der 42. Minute ging der erste gute Abschluss der Badener auf sein Konto, Ortag konnte noch zur Ecke klären. Im Zuge dieser war er dann aber gegen den Kopfball Budus machtlos. So ging es aus Sicht der Gäste "nur" mit einem Tor Vorsprung in die Pause, obwohl die Ulmer die ersten 40 Minuten das doch klar bessere Team waren.
Also rein in die zweite Halbzeit. Diesmal der SSV mit dem Anstoß, und ähnlich wie vor dem 0:2 bekommen die Spatzen auch diesmal über 3-4 Ingame-Minuten eine blitzsaubere Passstafette auf den Rasen, an deren Ende Allgeier auf Brandt querlegt, der nur noch zum 1:3 einschieben muss. Wieder zwei Tore vorne, wieder war der KSC gefordert zurückzukommen. Und die Gastgeber versuchten auch sofort, den Anschluss zu finden, bissen sich aber zunächst immer wieder die Zähne an der gut stehenden Defensive der Ulmer aus. Erst rund um die 60. Minute kamen die Badener zu den nächsten Abschlüssen, Ortag war aber jeweils zur Stelle. Bis zur 62. Minute, als wie schon in HZ1 ein Eckball perfekt in den Strafraum segelte, und natürlich erneut der eingewechselte Budu goldrichtig stand und wuchtig einköpfte. Alles also wieder spannend, und der KSC probierte, machte, rannte an, aber Ulm bekam es irgendwie immer noch geklärt. Bis zur 85. Minute. Die Spatzen eroberten mal wieder den Ball, wollten umschalten, verlieren die Kugel dann aber in der Vorwärtsbewegung auf Höhe der Mittellinie. Die Karlsruher spielen schnell nach vorne, Schleusener mit dem klasse Chipball auf Matanovic, der sich gegen Reichert behauptet, den Ball dem einschussbereiten Budu querlegt - und der bis dato so treffsichere Stürmer haut das Leder aus 7 Metern völlig freistehend links am Kasten vorbei. Fassungslosigkeit bei Trainerkollege Hieger, Fassungslosigkeit bei den Karlsruher Fans, Fassungslosigkeit beim Fehlschützen. Vielleicht ein wenig bezeichnend für die gesamte Saison des KSC, dass in so einer Szene der Ball eben nicht rein geht.
Von diesem Schock erholten sich die Gastgeber nicht mehr, und so blieb es am Ende beim 2:3 Auswärtssieg für den SSV Ulm, der damit de facto selbst den Klassenerhalt perfekt macht. Großer Jubel natürlich im Gästeblock, und gleichzeitig absolut verständliches Entsetzen bei den Karlsruhern, die hier mindestens einen Punkt hätten mitnehmen müssen und auch verdient gehabt hätten.

GG an David, danke für das gute und jederzeit faire Spiel, Kopf hoch und weiterkämpfen, noch ist nichts entschieden!

Das Spiel sowie alle Zahlen und Statistiken gibts wie gehabt im Re-Live bei SPATZEN-TV auf Twitch (https://www.twitch.tv/xmatze90x).

Matze90

1

Die Schlinge um den Karlsruher Hals zieht sich langsam zu

Spieltag Nr.31: In den letzten vier Spielen warteten noch zwei Derbys gegen den SSV Ulm. Man kannte sich bereits aus dem Pokal der letztjährigen Saison, dort unterlag man in einem ausgeglichenen Spiel knapp mit 2:3 und verpasste somit zum dritten Mal in Folge den Halbfinaleinzug. Heute waren es ganz andere Vorraussetzungen, denn während sich die Gäste mit einem Sieg endgültig retten konnten, benötigte der KSC dringend jeden noch so kleinen Punkt. Zu allem Übel musste der KSC auch noch auf seinen Abwehrchef Christoph Kobald verzichten.

Aufstellung KSC:

Drewes - Heise (70. Herold), Bormuth, Franke, Jung (70. Thiede) - Burnic (76. Matanovic), Rapp (70. Jensen) - Wanitzek, Nebel, Rossmann (39. Zivzivadze) - Schleusener

Die Nervorsität war den Badenern mehr als anzumerken. Vom Anspiel weg gelang zwar zunächst ein kontrolliertes Ballbesitzspiel, doch irgendwie war der erste Fehlpass nur eine Frage der Zeit. Den ersten, noch harmlosen, Schussversuch hatten die Gäste, ehe diese in der 16. Minute in Führung gingen. Sinnbildlich konnte der erste Einschlag noch verhindert werden, jedoch landete der Ball natürlich genau auf dem Kopf von Stürmer Higl, der keine Mühe mehr hatte aus kurzer Distanz per Flugkopfball einzunicken. Karlsruhe war nun gefühlt noch nervöser, so saß die Angst des Abstiegs richtig im Nacken. Dennoch stießen auch die Badener nun die ersten Male Richtung gegnerisches Tor, doch die Großchancen blieben bis dato noch aus. Lediglich Fabian Schleusener hätte mit etwas mehr Glück eventuell ebenfalls einen Abpraller verwerten können, doch Glück war diese Saison ein Fremdwort in der Fächerstadt. In der 38. Minute zeigte Ulm dann seine spielerische Klasse und erhöhte auf 0:2. Eine starke Passstaffette landete am Ende beim Torschützen Scienza, der aus kurzer Distanz vollendete. Patrick Drewes sah allerdings sehr unglücklich aus, da er sich nur nach hinten fallen ließ. Ulm bestätigte dadurch eine konsequente erste Hälfte, der KSC handelte hingegen. Der junge Rossmann erhielt die Höchststrafe und musste schon nach dem 0:2 weichen, für ihn kam Superjoker Zivzivadze - und schon war Leben in der Bude. Der georgische EM-Fahrer bekam wenige Minuten später direkt den ersten Hochkaräter auf den Fuß, den Ortag noch zur Ecke parieren konnte. Linksverteidiger Heise servierte diese allerdings perfekt und dieses Mal ließ sich "Buduuuuuu" die Chance nicht nehmen. 1:2 zur Pause, der Wildpark war wieder euphorisiert.

Doch der Dämpfer folgte zugleich. Karlsruhe war gedanklich noch nicht richtig auf dem Platz, so marschierte der SSV bis zur Grundlinie durch und legte in den Fünfer zurück. Die drei Karlsruher Verteidiger waren offensichtlich überrascht, nur Marcel Franke versuchte noch den Ball abzugrätschen, aber wie so oft war nichts mehr zu machen und Max Brandt drückte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie. Der KSC stand erneut mit dem Rücken zur Wand, fuchste sich aber immer mehr wieder in die Partie rein und kam spätestens nach einer Stunde nochmal richtig ins Rollen. Standards waren es wohl am heutigen Tage, denn nach einem weiteren gefährlichen Eckball der Badener sorgte ein dritter dann erneut für den Anschluss. Wieder stieg Zivzivadze am Höchsten - 2:3. Das Spiel war an Spannung kaum zu überbieten und spätestens jetzt war der Abstiegskampf noch viel mehr zu spüren. Der KSC marschierte und marschierte und marschierte, doch Ulm verteidigte mit Leidenschaft und so wäre es übertrieben von einem Spiel auf ein Tor zu sprechen, da es chancentechnisch doch noch sehr dünne war. Am Ende des Tages hätte sich der KSC aber mal wieder für den langen Atem und den Aufwand belohnen müssen und hatte dann fünf Minuten vor Schluss auch noch die Chance dazu. Alles was offensiv laufen konnte, war nun auf dem Platz. Der Doppelsturm bestand jetzt aus Igor Matanovic und Budu Zivzivadze, Fabian Schleusener wich aufgrund seiner Schnelligkeit nun auf den Flügel aus. Und eben genannter Schleusener hebelte die Ulmer Abwehr mit einem herrlichen Chippass auf Matanovic aus, welcher sich im richtigen Moment von Reichert löste und geistesgegenwärtig ohne zu schauen auf den mitgelaufenen Zivzivadze querlegte. Das Stadion stand, das Stadion machte sich zur Explosion bereit, doch dann geschah unfassbares. Der einlaufende Zivzivadze, der georgische Superjoker der Badener, der gefühlt keine Chance in der Saison liegen ließ, semmelte das Leder knapp links am Pfosten vorbei, obwohl zwei Drittel der rechten Torseite komplett leer waren. Fassungslosigkeit an allen Ecken und Enden, während den Ulmer Gästen schon ein Angstpipi in die Hose getropft sein musste. Dies war sie, die 1000%ige Chance zu einem so wichtigen Punkt, doch der KSC erholte sich auch danach nicht mehr und es blieb trotz des ganzen Machens und Tuns bei dem Spielstand von 2:3.

Eine Szene, die wohl eine ganze Saison widerspiegelt. Im Parallelspiel fegten die Magdeburger auch noch die Freunde aus Berlin weg und schoben sich auf Platz 15. Mit einem Tor besserer Differenz, aber eben einem Punkt weniger, geht es für den KSC noch in die letzten drei Partien. Es ging auch noch selbst nach Berlin, aber zur alten Försterei, ehe man im Rückspiel auswärts auf die Spatzen treffen würde und dann schlussendlich beim Titelkandidat Nummer 1 im Pfandautomat anzutreten. Ein Ritt auf Messers Schneide - der MSV aus Duisburg lauerte schon.

Glückwunsch an Matze zu den drei Punkten. Ein wie immer angenehmer und fairer Gegner, der auch nach dem Spiel (sowie auch im Spielbericht, der btw super geschrieben wurde) die richtigen Worte zu finden wusste. Freue mich trotz allem sehr aufs Rückspiel.

Karlsruhe wird sich nochmal raffen müssen und versuchen alles in die Waagschale zu werfen, denn kampflos wollte man nach bislang 31 Horrorspieltagen dennoch nicht den Gang in Liga 2 antreten...

Hieger95

1

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden

1. Bundesliga

  # Verein Sp. Tore Diff. Pkt.
  1 34 105 : 56 49 78
  2 34 113 : 44 69 76
  3 34 149 : 82 67 72
  4 34 122 : 75 47 70
  5 34 97 : 62 35 66
  6 34 103 : 86 17 61
  7 34 80 : 48 32 60
  8 34 89 : 64 25 57
  9 34 112 : 97 15 55
  10 34 100 : 75 25 52
  11 34 72 : 69 3 49
  12 34 84 : 113 -29 33
  13 34 51 : 83 -32 33
  14 34 58 : 108 -50 30
  15 34 59 : 109 -50 29
  16 34 58 : 111 -53 25
  17 34 47 : 105 -58 17
  18 34 42 : 154 -112 8