Spielinfo

Nach dem DFB Pokal Aus gegen Mainz und den zwei Pleiten in der Champions League gegen Aston Villa, war Frankfurt im Wildparkstadion gefragt. Das erste offizielle Aufeinandertreffen zwischen Hieger und Babak - endlich mag man sagen. Man kennt sich nicht nur persönlich, sondern weiß auch die wirklich korrekte Art des sympathischen Trainers zu schätzen. Aber genug den Schleimereien.

Frankfurt begann mit Kontrolle, begegnete aber ein KSC, der auf Augenhöhe ebenfalls um Kontrolle bemüht war. In der 23. Minute schauten allerdings drei Verteidiger Mario Götze zu, wie dieser in den Strafraum eindrang und auf den völlig blanken Marmoush ablegte. 0:1 für die Gäste, doch die Hausherren waren weiterhin im Spiel drin und setzten mit ihrer Passsicherheit auf Nadelstiche. Doch die Defensive ist in dieser Saison bei der Eintracht wirklich gut eingespielt. Mit dem Ergebnis ging es schließlich in die Pause. Die Hausherren gestalteten die Partie recht ausgeglichen, Frankfurt allerdings mit dem goldenen Tor und einer aufmerksamen Defensive.

In Halbzeit 2 begann dann der Auftritt des technisch überragenden Duos in der SGE Offensive: mit einem doppelten Doppelpass im Strafraum setzten sich Marmoush und Götze in Szene, Letzterer kam schlussendlich zum Abschluss und netzte zum 0:2 ein. Das war der Bruch im Karlsruher Spiel denn fortan kombinierten sich die Gäste ein ums andere Mal in den Strafraum. Nochmal zweimal Marmoush, der mit vier Treffern Man of the Match im Wildparkstadion war, sorgte der Ägypter mit den Toren bis zum 0:5 den Schlusspunkt. Der KSC tat noch etwas für das Kartenkonto und holte sich in der Schlussphase die ein oder andere gelbe Karte ab. Bitteres Ergebnis für die Karlsruher, so haben sie bis zum 0:2 wirklich gut mitgespielt und dürften mit dieser Spielanlage normalerweise nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

Am Ende freuen sich die Gäste sich einigermaßen rehabilitiert zu haben gegen einen unangenehmen Gegner, der jeden in der Liga zum Problem werden kann und dies auch schon gezeigt hat. Danke dir für das Spiel David und bis zur Rückrunde im Waldstadion!

KSC zahlt ordentliches Lehrgeld

Spieltag Nr.8: An den letzten beiden Spieltagen konnte man sich mit den Siegen gegen Sandhausen etwas Luft verschaffen. Kaum durchgeatmet wartete aber schon wieder der nächste Brocken, wohl mit Leipzig das dickste Haar in der Suppe. Im 1111. Town-Spiel war es (endlich?!) soweit und man traf auf Babak. Einer der wenigen, den man zuerst persönlich kennenlernen durfte (er ist ganz ok..). Sollte Coach Hieger endlich der 500. Town-Sieg gelingen? Das Wort "fast" beschreibt es ganz gut.

Karlsruhe ging höchst motiviert und konzentriert gegen den aktuellen Tabellenführer zu Werke. Frankfurt spielte einen sauberen und blitzschnellen Ball, doch der KSC gab keinen Zentimeter nach und war immer eklig zur Stelle. So dauerte es tatsächlich bis zur 17. Minute, bis sich die erste Chance der Partie ergeben sollte - und was für eine! Lars Stindl hebelte mit einem hohen Steilpass die ganze Viererkette aus und Fabian Schleusener donnerte das Leder volley in Richtung Adlergehäuse, doch Nationalkeeper Trapp wehrte mit den Fingerspitzen zur Ecke ab. Frankfurt machte es dann besser: Hoher Ball, Marmoush legte ab auf Götze. Dieser marschierte bis zur Grundlinie und legte im richtigen Moment auf den einlaufenden Ägypter Marmoush ab. An der Fünferlinie schauten gleich vier Karlsruher zu, denn Brosinski, O'Shaughnessy, Heise und auch Keeper Drewes fühlten sich nicht für die Nummer 7 zuständig. Die Heimmannschaft schüttelte das 0:1 aber einfach ab, denn gegen so einen starken Gegner hatte man mit Gegentoren gerechnet. Dann ging es über Brosinski recht schnell, der Schleusener über Außen schickte. Dieser enteilte der kompletten Verteidigung, doch statt selbst abzuschließen legte er quer auf Stindl, dessen Schuss am Ende noch geblockt wurde. Keeper Trapp wäre schon geschlagen gewesen, aber den hätte "Schleuse" wohl selbst versenken müssen. Kurz vor der Pause dann nochmal die Eintracht: Wieder hatte Götze das Auge mit einem super Steckpass für Marmoush, doch dieses Mal behielt Drewes die Überhand. Komplett ausgeglichenes Spiel, jedoch 0:1 Rückstand für die Badener im Wildparkstadion.

Nach dem Seitenwechsel ging es für eine knappe Viertelstunde genau so weiter. Der KSC hatte auch wieder die erste Chance, doch auch ein starker Abschluss von Paul Nebel fand den Weg ins Tor nicht. In der 57. Minute erhöhte die Eintracht dann: Der KSC war komplett am Mann dran, doch gegen den doppelten Doppelpass von Marmoush und Götze war dann einfach nichts mehr zu machen. Der Finalsiegtorschütze von 2014 donnerte den Ball dann aus rund sieben Metern humorlos in die Maschen - was ein Auftritt der beiden Frankfurter am heutigen Tage! Und das war der Cut im Spiel... Bis zu diesem Zeitpunkt war man mit unter anderem 3:3 Chancen komplett auf Augenhöhe, Frankfurt war nur kälter vor der Hütte. Aber nach Götzes Treffer brach der KSC aber sowas von komplett ein. Es sollte plötzlich einfach nichts mehr gelingen und Frankfurt spielte sich mit der flinken Offensive in einen Rausch. Die Abstände zwischen den eigenen Spielern stimmten nicht mehr, man war immer ein Schritt langsamer als der Gegner und zweite Bälle wollte man auch nicht mehr gewinnen. So dauerte es zehn weitere Minuten bis zum nächsten Treffer durch Marmoush. Aurelio Buta hebelte mit einem klasse Pass aus der eigenen Hälfte die halbe Mannschaft des KSC aus. Dina Ebimbe leitete auf Omar Marmoush weiter. Kobald war schon vor ihm um den Ball abzufangen, war aber in der Drehung einfach zu hüftsteif, sodass der Ägypter per Außenrist aus kurzer Distanz vollenden konnte. Der KSC war sichtlich angefressen, musste sich aber einfach seinem Schicksal fügen. Marvin Wanitzek holte sich noch die dritte Gelbe und dürfte somit für ein Spiel gesperrt sein - dumme Aktion des Spielmachers. Es dauerte wieder zehn Minuten und wieder netzte Marmoush. Ein kurz ausgeführter Freistoß, wieder schauten vier Mann nur zu. Marmoush konnte frei am Elfer bedient werden und ließ Drewes erneut keine Chance. Wer allerdings in den letzten Minuten eine Chance bekam war Eigengewächs Max Weiß. Der Ersatzkeeper feierte sein Bundesligadebüt und wurde mit großem Applaus von den Fans empfangen. Leider musste auch er einmal hinter sich greifen, denn Marmoush legte auch noch das Vierte nach. Es sollte wie gesagt nichts mehr gelingen, so reichte ein Steilpass um den ganzen Defensivblock auszuhebeln. Trainer Babakinho gab vor Saisonbeginn noch öffentlich an einen neuen Stürmer zu wollen. Doch Marmoush schon wieder mit so vielen Toren? Da vertraut einer wohl seinem Team nicht... Naja, zu den schönen Dingen: Max Weiß entschärfte anschließend noch eine weitere Chance, hier konnte der junge Karlsruher das erste Mal sein Talent auf den Platz bringen. Sinnbildlich die letzte Szene: Tim Rossmann war schon vor seinem Gegenspieler, welcher den Linksaußen aber noch irgendwie beeinflussen konnte. So hoppelte der Ball einfach direkt zu Rode und Rossmann, welcher eigentlich gerade die Seite wechseln wollte, brach dem alten Adler fast die Beine. Frontalcrash der ersten Klasse, hier hätte der Schiedsrichter auch durchaus Rot zeigen können, unabsichtlich hin oder her.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der KSC hatte heute ordentlich Lehrgeld bezahlt und hat einen weiteren fetten Tritt in Richtung Liga 2 erhalten. Bis zur 57. Minute war man hier absolut auf Augenhöhe und hätte auch den Spielstand ausgeglichen gestalten müssen, anschließend brach man allerdings komplett auseinander, was auch den Endstand von 0:5 völlig rechtfertigte.

Aufstellung: Drewes (81. Weiß) - Heise (68. Herold), O'Shaughnessy, Kobald, Brosinski (68. Jung) - Wanitzek (81. Burnic), Gondorf - Rossmann, Stindl (81. Zivzivadze), Nebel - Schleusener

Glückwunsch zum Sieg in meinem 1111. Town-Spiel, mein Lieber! Ähnlich wie im Trainingslager bleibe ich am Ende dann doch chancenlos. Und deine angebliche Stürmerpflaume scheint ja doch ganz gut zu sein. Da hab ich wohl dem falschen Frankfurter versehentlich die Beine gebrochen... bis zum Rückspiel!