Spielinfo

Eines der bittersten Spiele, die ich hier bei Town gespielt habe. Besiktas startete hochmotiviert in die Meisterschaft und das ausgerechnet bei Fenerbahce. Man kannte Vizee schon von der letzten Saison und wusste über die Stärken seiner Mannschaft Bescheid. Deshalb versuchte man gleich von Beginn an den Hausherren die Schneid abzukaufen, was zum größten Teil dieses Spiels auch funktionierte. Fener musste sich auf vereinzelte Vorstöße in der Offensive beschränken und eher nach hinten arbeiten. Nachdem die ersten 40 Minuten relativ ausgeglichen waren und ohne nennenswerte Chancen herunterlief, mussten die Gastgeber dann doch den Ball aus dem eigenen Tor fischen. Jackson Muleka krönte eine schön herausgespielte Kombination mit einer Volleyabnahme ins Tor bugsieren. Das war schnell und zielgerichtet gespielt. Aber, wie es halt zurzeit bei Fifa ist, fallen die Tore zumeist knapp hintereinander. Masuaku verlor den Ball hinten auf links sehr unglücklich und leitete somit ungewollt den Ausgleich ein, denn die Maßflanke in den Sechzehner fand in Enner Valencia seinen Meister. Der Stürmer hechtete in den Ball und verwertete unhaltbat für Destanoglu. Doch Besiktas ließ sich nicht schocken und erzwang noch kurz vor der Pause das 1:2. Das Tor fiel synchron zum 1. Treffer - diesmal kam die Flanke vom Algerier Ghezzal und der Recke Weghorst verwandelte ebenfalls per Direktnahme. Somit ging man hier nicht unverdient mit einer Führung in die Pause. Fenerbahce schaltete nun auf offensive um und versuchte die Adler mit Pressing unter Zugzwang zu bringen. Dies gelang phasenweise ganz gut, doch hielt die neue Abwehr rund um Saiss stand. Natürlich ergaben sich dadurch viele Räume für die Gäste, die sie auch nutzen konnten: Ghezzal entwischte rechts außen gekonnt und scorte zum 1:3. Besiktas hatte das Spiel nun total im Griff und lenkte die Situationen nach ihren Belieben. Doch dann sollte etwas geschehen, was nicht anders zu erklären ist, als mit einem fehlenden Wohlwollen des Spiels gegenüber einer mannschaft. Der Anschlusstreffer durch Batshuayi, der hier somit gegen seinen Ex-Klub traf, war haltbar - was hier Destanoglu im Rasen sucht (Pilze, Regenwürmer oder seine Eier), weiß wahrscheinlich nur der Fifa Gott. Es war aber das Signal für die ultimative Aufholjagd von Fener, die bis zur 65. Minute gegen Besiktas ihre liebe Not hatten. Als dann Bruma in der 80. Minute per Fernschuss (ebenfalls haltbar) der Ausgleich gelang, staunten nicht nur die Fans von Fenerbahce ungläubig. So viel Pech kann man doch gar nicht haben?! Und: es sollte noch schlimmer kommen! Wieso auch immer, aber Masuaku verlor im Rückwärtsgang Joao Pedro und gleichzeitig verlor Rosier unglücklich den entscheidenden Zweikampf auf Linksaußen. Diese unglücklichen Zustände führten zu einer Maßflanke auf das rechte Tormanneck, wo Joao Pedro nur mehr einnicken musste. Der pure Wahnsinn - Fenerbahces Stadion entwickelte sich zum Hexenkessel.

Wie mien Gegenüber nach dem Spiel richtig feststellte: da hast du das Spiel stets kontrolliert und führst 3:1 und dann bekommst du aus dem Nichts 3 Tore und führen dich in eine 4:3 Niederlage. Jetzt heißt es Kopf hoch und denmissglückten Saisonstart im nächsten Spiel wettmachen.

Vg anFenerbahce Istanbul