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Der große Tag des João Pedro Neves Filipe

Der breiten Öffentlichkeit bekannt ist er zwar unter dem kurzen Synonym „Jota“, sein bürgerlicher Name ist jedoch nicht weniger wohlklingend. Als Würdigung seiner Leistung in der gestrigen Partie gegen die Huns, in der er mit vier Vorlagen und einem eigenen Treffer großen Anteil am 5:4-Erfolg der Bhoys hatte, wollen wir heute sein Leben ein wenig beleuchten.

Als am 31.08.2021, dem Deadline Day, die Leihe von Jota zu Celtic verkündet wurde, war die Presselandschaft, wie auch die Celtic-Bubble bei Twitter verzückt. 
Der am 30.03.1999 in Lissabon geborene Portugiese war Insidern nämlich nicht nur aufgrund seiner zahlreichen und mittlerweile Standard gewordenen Highlight-Videos auf YouTube bekannt, auch bei der U19-EM in 2018 hatte er für Aufsehen gesorgt und wurde nicht nur Toptorjäger des Wettbewerbes, sondern darüber hinaus auch zum Spieler des Turniers gewählt.

Auch Coach Neusser09 war der 1,75 Meter große, beidfüßige Linksaußen schon länger ein Begriff und er tat wochenlang alles, um den Transfer unter Dach und Fach zu bringen.
In mehreren persönlichen Gesprächen vor Ort, sowie telefonisch überzeugte er den jungen Portugiesen von einem Wechsel zum Celtic Football Club und es hätte wohl kaum eine passendere Person geben können, die diese Gespräche führt und Jota die Größe und Strahlkraft des Vereines näher bringt, als den als jahrelangen Celtic-Fan bekannten Coach.

Jota bei seiner Präsentation nach dem Transfer

Als die Details des Deals bekannt wurden, waren Presse und Fans dann endgültig verzückt, denn man hatte sich eine Kaufoption im Bereich von 6 Mio. GBP gesichert und hat so bei einer künftigen Entscheidung das Heft in der Hand.

Angesichts der bisher gezeigten Leistungen ist das Ausüben der Kaufoption wohl nur noch Formsache und eine Frage der Zeit, denn vor der Partie am Pfingstmontag gegen die Huns hatte Jota bereits 13 Tore und etliche Vorlagen auf dem Konto und war in nicht wenigen Spielen (mit-)entscheidender Spieler.

Seinen größten Auftritt hatte sich Jota, der von 2007 – 2016 die komplette Jugend von Sport Lisboa e Benfica, seines Zeichens portugiesischer Rekordmeister, durchlaufen hatte jedoch für die 3. Partie der Saison gegen den Erzfeind aufgespart.

Doch der Reihe nach:
Nach der derben 0:4-Klatsche im ersten und dem 2:2 im zweiten Aufeinandertreffen war Celtic gewarnt. Man wusste um die Schnelligkeit und Zielstrebigkeit im Spiel der Huns und wollte verhindern, ihnen zu viele Spielanteile vor dem Strafraum zu überlassen.
Die erste Viertelstunde war von klassischem Abtasten geprägt, man merkte beiden Coaches den gegenseitigen Respekt an. Erste – jedoch eher ungefährliche – Torannäherungen hatten die Hausherren, ab der 15. Minute übernahmen dann die Gäste voerst die Partie und erarbeiteten sich erste Chancen, die jedoch vergeben wurden.

Nach exakt einer halben Stunde konterte Celtic, der Schuss wurde von McGregor im Tor jedoch zur Ecke abgewehrt. Jota legte sich den Ball bereit, schlug ihn zielgenau auf den Kopf von Innenverteidiger Jullien, der zur 1:0-Führung einnickte.

Die Führung gab den Bhoys nun etwas mehr Sicherheit und man fand heute in jeder Situation die passende Antwort. So auch nach dem zwischenzeitlichen 1:1 durch Sakala, denn nur 3 Minuten später spielten die Gäste auf Abseits, was Jota bemerkte und statt den Pass in die Tiefe zu spielen einfach auf Außen die Linie langlief und den Ball exakt auf den in der Mitte freistehenden Maeda flankte, der noch vor dem Pausentee das 2:1 erzielen konnte.

Nach der Halbzeit dann ein ähnliches Bild, denn die Huns wurden immer offensiver und wollten die Partie mit aller Macht drehen, doch Celtic schaffte es immer wieder, Angriffe früh abzufangen und für die nötige Entlastung zu sorgen.
Und während auf der einen Seite die Chancen ausgelassen wurden, waren die Bhoys heute dermaßen eiskalt vor dem Tor, wie schon lange nicht mehr.

In der 58. Minute zog Jota exemplarisch dafür zwei Gegenspieler auf sich und steckte den Ball genau im richtigen Moment Maeda in den Lauf, der diesen freistehend vor McGregor kompromisslos und trocken ins lange Eck drosch. 

Spielentscheidend war heute jedoch ebenfalls, dass man – natürlich mit dem notwendigen Fokus auf die Defensive – den Gegner immer wieder auch defensiv band. 

So auch in der 67. Minute: Erneut war Jota auf Linksaußen seinem Gegenspieler enteilt, blickte in die Mitte, wo Kyogo und Maeda auf Höhe des 5-Meter-Raumes auf die Hereingabe warteten. Doch der Portugiese legte den Ball gefühlvoll an den 16er zurück, wo Kapitän McGregor komplett freistand und den Ball Vollspann im rechten Eck unterbrachte. 

Man führte also tatsächlich mit 4:1 gegen den großen Rivalen, war sich jedoch gleichzeitig bewusst, dass die Messe hier noch lange nicht gelesen war. 
Genau so kam es dann auch, dem 2:4-Anschlusstreffer folgte ein Aussetzer der Hintermannschaft der Bhoys, die dem gegnerischen Stürmer den Ball direkt in die Füße legte und plötzlich stand es innerhalb von nur 2 Minuten nur noch 4:3.

Man fand jedoch erneut die richtige Antwort und Jota konnte seiner bislang schon grandiosen Leistung die Krone aufsetzen. Er startete direkt nach Wiederanpfiff auf links in die Tiefe - sein Gegenspieler verschätzte sich böse – zog in die Mitte, schob sich vor Goldson als letzten Mann und lupfte den Ball sehenswert und punktgenau über den herauseilenden McGregor zum vorentscheidenden 5:3 hinweg ins Tor.

Jota bejubelt seinen Treffer zum vorentscheidenden 5:3

Mit nur noch 11 Minuten auf der Uhr war es damit gelungen, nur eine Minute nach dem Gegentreffer den alten Vorsprung wieder herzustellen und man warf sich nun defensiv in jeden Zweikampf und jeden Ball, vermied es jedoch erneut, sich zu weit in die eigene Hälfte zurückfallen zu lassen. 

Genau das war heute die richtige Marschroute, denn wenn man Taranto1985 den Ball zu häufig für sein schnelles und zielstrebiges Kombinationsspiel überlässt, klingelt es schneller als man gucken kann – so gesehen beim bereits angesprochenen 0:4 zu Beginn der Saison.

Dennoch konnte Hagi in der 86. Minute das 4:5 erzielen und es wurde zum Schluss noch einmal richtig eng. Große Chancen der Gäste blieben glücklicherweise jedoch aus, sodass man am Ende schweißgebadet aber zufrieden nach 20 unfassbar intensiven Minuten den Sieg im Old Firm feiern darf.

So geht eine Partie zu Ende, die in alle Richtungen hätte ausschlagen können, ein Unentschieden wäre genauso möglich und verdient gewesen, wie es der Sieg der Bhoys ist oder ein Sieg der Huns gewesen wäre. 
Denn auch wenn die Gäste hier ein wenig mehr Ballbesitz hatten, sind die sonstigen Statistiken nahezu ausgeglichen.

Nach dem üblichen Abklatschen feierten die Bhoys den Sieg mit den begeisterten Fans und Jota nahm ein hochverdientes und ausgiebiges Bad in der Mange.

Jota feiert den Sieg hautnah mit den Fans

Man krönt mit dem Sieg eine ohnehin schon sehr zufriedenstellende Saison und hat nach 27 Spielen bereits 61 Punkte gesammelt – in der letzten Saison waren es insgesamt 66 Punkte, allerdings nach 38 Spielen. 

Auch im FA-Cup hat man es ins Finale geschafft und die Chance, zumindest einen Titel im Finale gegen den Aberdeen FC zu holen, denn in der Liga führt an den Überfliegern Taranto1985 und albinis99 leider kein Weg vorbei und man spielt um den Titel „Best of the Rest“.

Meinem Gegner auch hier noch einmal viel Erfolg im Kampf um die Meisterschaft und danke für das packende Spiel. Wir sehen uns in der Finalrunde :)