Spielinfo

Spät am Samstagabend war es soweit. Der BVB startete seine Saison beim Stern des Südens. 

Es ist bereits das fünfte Aufeinandertreffen dieser Teams und den aktuellen Trainern. Bis jetzt konnten beide Teams einen Sieg pro Saison einfahren. Tabellarisch lagen die Bayern am Ende der Saison jeweils wenige Punkte vor dem BVB und die bisherigen Duelle waren stets auf Augenhöhe, weswegen auch heute mit einem spannenden Spiel gerechnet werden konnte. 

Formationstechnisch setzten beide Teams zu Beginn auf ein kompaktes 4-2-3-1. Beim BVB sah man jedoch zunächst zwei Spieler auf der Bank platz nehmen, die in den letzten beiden Saisons jedes Spiel von Beginn an aufliefen. Die Formschwachen Haller und Reus wurden durch die jungen wilden, Moukoko und Adeyemi ersetzt. Und die jungen Wilden sollten heute auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Denn während der BVB stets versuchte schnell in die Spitze zu spielen, waren es die Bayern, die heute über einen geordneten Spielaufbau versuchten die gut gestaffelte Defensive der Gäste auszuhebeln. 

Der BVB erwischte einen guten Start rein ins Spiel und konnte nicht nur defensiv stabil stehen, sondern setzte auch vorne direkt Akzente. Zwei der ersten guten Gelegenheiten konnte der BVB in Person durch Brandt und Moukoko dann auch direkt nutzen, so dass es nach 24 Minuten schon 2:0 stand. Dabei war besonders das erste Tor durch Brandt eine Augenweide, als er eine Kopfballablage von Malen artistisch mitnahm und den Ball schließlich volley ins lange Eck einnetzte. Beim zweiten Treffer wurde Moukoko mustergültig, wenn auch eigentlich gar nicht als Zielspieler anvisisert, hinter die Kette geschickt und vollendete schließlich allein vor Neuer stehend mit einem gut gelungenen Lupfer. Die Bayern waren zu diesem Zeitpunkt gefühlt in Schockstarre, da vorne nichts zwingendes zusammenlief und man hinten mehrere Male in der Anfangsphase überrumpelt wurde und die nötige Aggressivität vermissen ließ. 

Doch der Rekordmeister konnte glücklicherweise mit dem ersten Abschluss des Spiels direkt verkürzen. Dabei spielten es die Münchener wirklich gut aus, während die Hintermannschaft des BVB das einzige Mal in diesem Spiel, wirklich schlecht aussah und Schlotterbeck beim Versuch zu stören eine Lücke in die Abwehrkette riß, die Sané und Mané wussten zu nutzen. 

Wer glaubte, dass die Bayern nun aufdrehten, musste sich zunächst in Gedudl üben, denn bis zum Pausenpfiff spielte weiterhin der BVB die klarere kugel und kam zu weiteren Gelegenheiten. Die Bayern versuchten zwar das Spiel der Dortmunder früher zu stören, kamen jedoch im Angriffspressing nicht in die nötigen Zweikämpfe, so dass der BVB noch die ein oder andere gute Gelegenheit bis zur Halbzeit hatte. Eine davon konnte Malen in der 38.Minute nutzen, als keiner seiner Gegenspieler es für wichtig empfand ihn anzugreifen, so dass dieser aus guten 20m halblinker Position sein Herz in die Hand nahm und mit einem sehenswerten Schlänzer ins lange Eck Neuer keine Chance ließ. Das war 1:3 aus Münchener Sicht war zu diesem Zeitpunkt verdient und nicht nur der Halbzeitstand, sondern auch der Entstand. 

Zur Halbzeit lautete das Chancenverhältnis 1:6 und die Bayern haben sich wohl in der Kabine einiges vorgenommen, denn sie starteten die zweite Hälfte druckvoll in einem 4-2-4 und stellten den BVB dauerhaft vorne zu. Doch die Borussen versuchten trotz des hohen Drucks des Gegners überlegt und ruhig ihr Spiel aufzuziehen. Dabei ergaben sich auch im zweiten Durchgang noch ein paar gute Kontergelegenheiten, welche jedoch nicht effizient ausgespielt wurden. Hinten musste der BVB jedoch nun höllisch aufpassen, denn die Bayern gingen volels Risiko und hätten sich zumindest den Anschlusstreffer noch verdient gehabt. Letzten Endes wollte der Knoten vorne jedoch nicht gänzlich platzen, auch wenn am Ende ein Chancenverhältnis von 6:9 stand und die zweite Hälfte eher an die Münchener ging. 

So kann der BVB den ersten wichtigen Dreier der Saison direkt beim letztjährigen Dritten und Dauerrivalen Bayern München einfahren. Nun heißt es natürlich, diese Leistung auch in den kommenden Spielen wieder abzurufen und nicht wieder durch inkonstante Leistungen zu glänzen. 

Vielen Dank an dieser Stelle an Joshi, der wie immer ein fairer Gegner und Verlierer an diesem Abend war. Viel Glück für die nächsten Partien und bis zum Rückspiel. 

Anbei noch die Highlights des Spiels. 

Bayern vs BVB S42