Spielinfo

05er verpassen mehrfach die Vorentscheidung und werden bitter bestraft!

Es sollte ein tolles Pokalspiel im Berliner Olympiastadion werden. Mainz kam mit etwas mehr Schwung in die Partie und konnte sich gut einspielen. Folgerichtig gingen die Gäste dann nach einer viertel Stunde mit 0:1 in Führung. Nach dem Onisiwo Treffer lief es bei Mainz nochmal etwas flüssiger und Berlin hatte Startschwierigkeiten vor der eigenen Kulisse. In der ersten Halbzeit wechselten sich lange Ballbesitzphasen auf beiden Seiten immer wieder ab, bevor Lee noch das 0:2 vor der Pause erzielen konnte. 

Nach dem Seitenwechsel hätte Mainz das Spiel wohl entscheiden müssen, als erneut Onisiwo aus knapp 5 Meter frei daneben schoss und im Anschluss Lee nur die Latte traf. Jetzt wachte auch Berlin auf und kombinierte sich weiter Richtung letztes Drittel. In Minute 58 war es dann Ejuke, der eine schöne Staffete abschloss zum Anschlusstreffer. 10 Minuten vor Ende brachen wohl bei Stach die Sicherungen durch und er foulte unnötig hart, sodass er vorzeitig Duschen gehen durfte. Eigentlich passierte dann nicht mehr viel, bis auf einen Eckball, den Burkardt nur am 16er klären muss, aber er verliert den Ball und Lukebakio gleicht aus zum 2:2. Nicht ganz verdient, wenn man die 90 Minuten betrachtet, aber danach fragt hinterher niemand mehr.

In der Verlängerung waren dann beide Teams auf Sicherheit und Ballbesitz aus - nur keine Fehler machen. Die passierten hier auch kaum, es gab nur kleinere Gelegenheiten. Dann kam der ganz bittere Moment für die 05er, als Ejuke einfach mal knapp innerhalb des 16ers abzieht und das Leder genau unter die Latte und einen Zentimeter hinter die Linie knallt. Das alles passierte (natürlich) in der 120. Minute...

Mainz fährt brutal enttäuscht nach Hause, vor allem weil man in Berlin eine tolle Leistung zeigte, sich aber nicht belohnen konnte. Die Hertha gewinnt etwas glücklich, ganz getreu dem Sprichwort: "Wer trifft, hat recht".

Aus Rheinland-Pfalz wünschen wir den Berlinern noch viel Erfolg im Pokal und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen!

Ein Wechselbad der Gefühle

Hertha BSC und ihr Interimscoach suchen noch sich selbst. Nach einem durchwachsenen Saisonstart in der Liga ging es nun im ausverkauften Olympiastadion im DFB-Pokal gegen Mainz 05 und Neutrainer Monty. Eine Favoritenrolle konnte man hier wahrlich nicht ausmachen und so sollte es auch ein Auf und Ab der Gefühle für Herthas Fans werden.

Hertha startete im 4231, während Mainz im 4222 auflief. Die Hausherren viel zu nervös in der Anfangsphase, man lief den Gästen nur hinterher, die vor allem über die Außen von Minute 1 Dampf machten. Hier ging es nur in eine Richtung und die hieß Oliver Christensen. Früh im Spiel musste Herthas Schlussmann eingreifen, weil Herthas Hintermannschaft ungeordnet war wie eh und je. Nach 15 Minuten klingelte es dann erstmals. Hertha kriegt die Kugel im Strafraum nicht geklärt und nachdem 10 Leute den Ball einmal berührt hatten stand Onisiwo richtig und musste nur noch einschieben. Bittere Pille die es zu schlucken galt. Aber der Aufwecker war es nicht. Mainz blieb die viel bessere Mannschaft und Hertha schaffte es nicht defensiv kompakt zu verteidigen und offensiv war mal vollends abgemeldet. Die wenigen Vorstöße wurden durch Passfehler oder Fehler in der Ballkontrolle selbst vergeben. Glück für Hertha, dass Mainz ihre Chancen nicht nutzen konnte. Kurz vor der Pause pennte dann Herthas Abwehr abermals und mit Tempofußball kombinierte Mainz sich dann zur 0 - 2 Führung. Absolut verdient.

Die Halbzeitansprache hatte sich dann gewaschen. Herthas Spieler ließen die Köpfe schon hängen und gaben förmlich auf. Eine Systemumstellung sollte dann Hilfe verschaffen, um defensiv 1 gg 1 zu verteidigen und offensiv die Kombinationsstarken Offensivspieler besser in Szene zu setzen.
Dies zeigte Wirkung. Hertha nahm nun endlich am Spiel teil. Eigene Offensivaktionen wurden gefährlicher und defensiv stand man besser. In der 58. Minute konnte dann Ejuke nach schönem Doppelpass mit Kanga zum 1 - 2 treffen und damit die Fans und die Mitspieler wieder abholen. Hier ging noch was. Das Spiel war damit offen in beide Richtungen. Hertha und Mainz waren nun auf Augenhöhe. 10 Minuten vor Schluss unterbrach Stach einen Konter Herthas von hinten und sah den roten Karton. Nun hieß es volle Kraft voraus. Pressing an und Abfahrt. 6 Minuten vor Schluss bekam Lukebakio dann den Ball auf seinem starken linken serviert und aus knapp 12m setzte er das Ding ins Eck. Das Olympiastadion wurde zum Hexenkessel. Es ging in die Verlängerung.

Das Wechselbad der Gefühle fiel nun wieder in die andere Richtung. Hertha in der Verlängerung schläfrig und zurückhaltend. Mainz voller Tatendrang und mit der Oberhand. Doch die Feldüberlegenheit konnte nicht wirklich in pure Torgefahr umgemünzt werden, Hertha stand am eigenen 16er gut. Trotzdem war es zu wenig nach vorne. Mainz kam nicht durch und als sich alle schon auf Golden Goal einstellten marschierten Ejuke und Zeefuik auf rechts nochmal im Vollsprint durch. Per doppelten Doppelpass stand Zeefuik dann am Strafraum, bediente Ejuke im 16er und dieser zimmerte das Ding an die Unterlatte. Ein Rauhnen im Stadion und nach kurzer Zeit zeigte der Schiri auf den Mittelkreis, der Ball war hinter der Linie, die Uhr des Schiris zeigte es an. Pure Ekstase nun bei den Berliner Fans und Spielern. Mit dem Schlusspfiff der Verlängerung und mit dem 1. Schuss in dieser von Hertha, machen die Berliner das Comeback und die 2. Pokalrunde klar. Die Systemumstellung fruchtete und das Team zeigte Mentalität.

Verdient ist der Sieg für neutrale Zuschauer sicher nicht, da vor allem Halbzeit 1 und die Verlängerung klar an Mainz gingen, während Hertha dort neben der Spur stand. Doch am Ende zählen die Tore und hier schoss Hertha dann doch noch 1 mehr als die Gäste und konnte mit den Fans feiern!
Starkes Spiel von Mainz und Monty! Wünsche dir viel Erfolg beim Kampf um den Aufstieg. Mit den Leistungen sehe ich dich da wahrlich oben mitkämpfen!