Spielinfo

Der OSC Lille konnte gestern Abend die bittere Hinspielniederlage gegen HSC Montpellier wettmachen und sich mit einem Sieg revanchieren. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Gäste seit kurzem einen neuen Trainerkollegen haben, den Trainer sorreno von einer anderen Onlineseite bereits kannte, nämlich: Doleys. Deshalb wusste man um die individuelle Stärke dieses Coaches und war davor gewarnt in diesem Abendspiel naiv aufzutreten. Die Hinspielniederlage war nämlich noch unter dem alten Trainer voscht, der aufgrund von Inaktivität entlassen wurde, geschehen.

Damit waren die Vorzeichen im Stade Pierre-Mauroy etwas ungewiss, wusste man zwar eben um die Stärke des users, aber nicht um dessen Stärke und Kompatibilität mit der Truppe von Montpellier. Ehrlich gesagt, war dies auch der springenden und entscheidende Faktor zum gestrigen Sieg. Denn gerade in der Anfangsphase merkte man den Gästen im Abwehrverhalten noch einige Mängel an. Die Abstimmungen sollten noch nicht reibungslos funktionieren, weshalb immer nur ein Teil kräftig die Linien verschob und der andere Teil hinterherhinkte. Dies machte Lücken auf, die Lille zu nutzen wusste. Quasi direkt nach Anpfiff gelang ein schöner scharfer Pass von Cabella durch die Schnittstelle der Montpellier Abwehr und erreichte Mihamed Bayo. Dieser wurde zwar alleine aufs Tor laufend noch von hinten bedrängt, löste die Sache aber mit einem Lupfer über den herausstürmenden Goalie - 1:0 nach nur 2 Minuten! Das ging schnell und spielte Lille total in die Karten. Die Drangphase sollte auch weiter gehen ohne viel Widerstand der Gäste. Sie schienen überfordert und konnten vor allem die Außen, Cabella und Zhegrova nicht halten. Dass der Letztgenannte in der 11. Minute bereits das 2:0 besorgte und somit seinen 6. Saisontreffer erzielte, war dabei nur die logische Folge. Trainer sorreno konnte zufrieden sein, denn seine Mannschaft blieb in der 1. Hälfte dominant und vor allem hinten taktisch diszipliniert. So konnten jegliche Angriffsbemühungen der Gäste im Keim erstickt werden und ein schnelles Umschaltspiel konzipiert werden. Allerdings verpassten die Hausherren leider mit dem 3:0 den Deckel draufzumachen. Und wie halt immer so, rächt sich diese Fahrlässigkeit im Abschluss. Doley spielte kurz vor der Pause einen schönen Kurzpassspiel Konter in den gegnerischen Strafraum, wo Savanier die Übersicht und Ruhe behielt und auf einmal trocken zum 2:1 Anschlusstreffer einnetzte. Lucas Chevalier im Tor sah da nicht gut aus - meiner Meinung nach war der Ball haltbar.

Tja, so machte man die 2. Hälfte wieder offen und spannend, weshalb Trainer sorreno seine Truppe zu weiterer Disziplin in der vorgegebenen Taktik ermahnte. Vor allem mit Jonathan David, der in der 1. Hälfte kaum in Erscheinung getreten war, musste er ein persönliches Vieraugengespräch führen. Es schien gewirkt zu haben, denn Lille wollte gleich mit Druck wieder starten und machte auf den Außen weiterhin Dampf. Und wieder sollte es ein früher Treffer in der Hälfte werden als Jonathan David bereits nach 5 Minuten zum 3:1 scorte. Dieses Tor erleichterte die Lille Fans sichtlich und vor alle mhörbar und man konnte nun die Nervosität etwas ablegen. Eigentlich schien Lille nun die Partie unter Kontrolle zu haben und verwaltete diesen 2 Tore Vorsprung gekonnt......BIS: ein Pfiff ertönte und sich alle verwundert umsahen. Es war tatsächlich der Schiedsrichter gewesen, der einen harmlosen Zweikampf zwischen Fonte und Mavididi zum Elfmeter erklärte. Die Speler, Trainer sorreno und die Fans zeigten sich fassungslos! Savanier sollte dies aber wurscht sein und machte das Geschenk zu einem vollen Erfolg - 3:2! Und wieder bekamen es die Gastgeber mit dem Herzrasen zu tun - so kann man ein Spiel auch wieder spannend gestalten.

Doch anstatt sich von dieser Fehlentscheidung einschüchtern zu lassen, taten die Westfranzosen aus Lille genau das Richtige. Mit einer "Jetzt erst recht" Mentalität wollten sie sich gegen ein mögliches 3:3 auflehnen und spielten hohes Pressing. Man wollte selbst noch einmal zum Torerfolg kommen und damit diese Partie entscheiden. Dadurch gab es ein Hin und Her, da beide Teams versuchten Offensiv in die Gänge zu kommen. Allerdings sollten die Gastgeber hier auch die Ruhe in der Abwehr behalten und alle Angriffsversuche von Montpellier gekonnt unterbinden.

Ein spannendes Abendspiel ging somit nicht unverdient mit 3:2 für Lille aus, die sich weiterhin in aufsteigender Form befinden.

Vg nach Montpellier